Über 30 Jahre alt
Deutsche Bahn sucht IT-Spezialisten für Uralt-Windows

Vor über 30 Jahren veröffentlichte Microsoft das Betriebssystem Windows 3.11. Jetzt sucht ein Kooperationspartner der Deutschen Bahn mit einer ungewöhnlichen Stellenanzeige einen Administrator für das System.
Publiziert: 29.01.2024 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2024 um 17:49 Uhr

Für viele mag das Bild des 30 Jahre alten Betriebssystems Windows 3.11 Erinnerungen wecken. Was manche vielleicht nicht wissen: Auch heute noch setzen einige Unternehmen auf Windows 3.11. Und das, obwohl es bereits 1993 als Erweiterung von Windows 3.1 veröffentlicht wurde – und der Hersteller die Software seit 2001 nicht mehr unterstützt.

Doch gut 20 Jahre später sucht ein Personaldienstleister für einen Kunden einen IT-Spezialisten für das Uralt-Betriebssystem, wie T-Online berichtet. Der Zeitung zufolge soll es sich dabei um die Deutsche Bahn oder deren Kooperationspartner Siemens handeln.

Darauf deutet zum Beispiel der Arbeitsort Erlangen (D) hin – einer der grössten Siemens-Standorte. Ausserdem sind laut Stellenausschreibung Kenntnisse über Siba (Siemens Bahn Automatisierungs System) von Vorteil, das die Deutsche Bahn in ihren Zügen einsetzt.

Mehrere Unternehmen setzen noch immer auf das 30 Jahre alte Betriebssystem Windows 3.11.
Foto: Microsoft
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Einige Firmen setzen auf alte Technik

Weiter heisst es in der Anzeige, dass es sich um «Führerstand-Displays» in Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen handelt, die «dem Fahrer die wichtigsten technischen Daten in Echtzeit anzeigen». Eine weitere Anforderung an mögliche Bewerber ist das Know-how über «bildgebende Systeme» – und die damit verbundene Verantwortung für «hochwertige Display-Software, deren Schnittstellen zur Fahrzeugsteuerung beziehungsweise Fahrzeugleittechnik reibungslos funktionieren» sollen.

Auch wenn die Stellenanzeige überrascht: Laut T-Online setzen auch andere Unternehmen auf altbewährte Technik. So wurde 2016 eine polnische Autowerkstatt bekannt, die seit über 20 Jahren mit dem Rechner C64 arbeitet. Schlagzeilen machte auch der Flughafen Paris Orly: 2015 steckten Tausende Passagiere fest – weil ein Computer mit Windows 3.1 ausgefallen war. Die Software war für die Übermittlung von Wetterdaten an die Piloten auf der Startbahn zuständig. (gs)

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