Fast 100-prozentige Trefferquote
KI revolutioniert Hautkrebs-Früherkennung

Künstliche Intelligenz macht enorme Fortschritte darin, Hautkrebs früh zu erkennen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Dank der Technologie konnten während fast einem Jahr rund 1000 Arztbesuche eingespart werden.
Publiziert: 13.10.2023 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2023 um 17:00 Uhr

Seit ChatGPT erschienen ist, ist künstliche Intelligenz (KI) auf dem Vormarsch und nimmt je länger je mehr in zahlreichen Lebensbereichen eine wichtige Rolle ein. Wie eine neue Studie zeigt, dürfte KI auch die Krebsforschung revolutionieren.

So werde die Technologie bei der Früherkennung von Hautkrebs immer besser. Inzwischen liege die Trefferquote bei fast 100 Prozent, so die Studie, die auf dem Kongress der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie 2023 vorgestellt wurde. Das berichtet die «Bild».

Künstliche Intelligenz hat bei der Erkennung von Krebs grosse Fortschritte gemacht. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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189 von 190 Fällen erkannt

Den Wissenschaftlern zufolge hat das Software-Programm über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren 22'356 Patienten mit Verdacht auf Hautkrebs untersucht – und dabei eine Trefferquote von 99,5 Prozent erzielt. Das System erkannte also 189 von 190 aufgetretenen Hautkrebs-Fällen. Auch Krebs-Vorstufen wie präkanzeröse Läsionen und Melanomfälle sind dem System nicht entgangen.

Zum Vergleich: Das erste KI-Modell, das 2021 getestet wurde, erkannte nur 83,8 Prozent der Hautkrebsfälle. «Unsere Studie hat gezeigt, wie sich die KI schnell verbessert und lernt, wobei die hohe Genauigkeit direkt auf Verbesserungen der KI-Trainingstechniken und der Qualität der zum Training der KI verwendeten Daten zurückzuführen ist», so Kashini Andrew, Fachärztin des University Hospitals Birmingham NHS Foundation Trust und Hauptautorin der Studie, zur Zeitung.

Ärzte haben Zeit, für dringende Fälle

Die Fortschritte der Software kämen dabei massgeblich anderen Patienten zugute. So konnten Andrew zufolge zwischen April 2022 und Januar 2023 über 1000 persönliche Arztbesuche in der Sekundärversorgung eingespart werden. «So haben wir mehr Zeit für Patienten gewonnen, die dringend Aufmerksamkeit benötigen.»

Allerdings betonen die Forscher, dass die Software keinen Dermatologen ersetzen könne. Trotzdem wird KI in der Medizin zunehmend eine wichtige Rolle spielen. So kam bereits im September eine andere Studie zum Schluss, dass das KI-Textprogramm ChatGPT häufiger eine richtige Diagnose trifft als Ärzte. (dzc)

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