Tote Frau (†18) in Spital abgegeben
Mordverdächtige im Kosovo flüchten mit Schweizer Audi

Im Kosovo flüchteten zwei Mordverdächtige in einem Auto mit Schweizer Nummernschild. Zuvor hatten sie die Leiche einer 18-Jährigen im Spital abgegeben.
Publiziert: 23.08.2021 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2021 um 12:24 Uhr

Sind Schweizer in einen Mordfall im Kosovo verwickelt? In der Stadt Ferizaj im Süden des Landes flüchteten am Sonntag zwei Tatverdächtige in einem Audi mit Schweizer Nummernschild. Zuvor hatten die beiden den leblosen Körper der erst 18-jährigen Liljana R.* ins Spital gebracht. Sie sind dabei von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Die Behörden gehen von einer Gewalttat aus.

Verdächtiger verhaftet

Nach einer Grossfahndung mit Kontrollen an den Grenzübergängen konnte schliesslich Veton T.* (32) verhaftet werden. Sein Kollege Besim L.* (29) ist noch immer auf der Flucht. Der steht laut Angaben der Staatsanwaltschaft unter Verdacht, das Opfer aus «niederen Motiven» misshandelt zu haben.

In den sozialen Netzwerken offenbart der Flüchtige eine Faszination für Waffen: Auf einem veröffentlichten Bild sind eine Handgranate und Schusswaffen zu sehen. Auf einem anderen Bild zeigt sich der Besim L. mit einer Armbrust.

Die kosovarische Polizei verdächtigt zwei Männer, in den Mord einer 18-Jährigen verwickelt zu sein. Der ältere der beiden, der in der Schweiz lebende Veton T., ist in Haft.
Foto: ZVG
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Der verhaftete Veton T. weigert sich laut Medienberichten, bei der Polizei eine Aussage zu machen. Er habe lediglich angegeben, Schreie gehört zu haben. Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Ferizaj gegenüber «20 Minuten» bestätigt, lebt T. in der Schweiz und sei vorbestraft. Es sei ein Haftantrag für Veton T. gemacht worden.

Die Tat soll in einem Wohnblock in Ferizaj passiert sein. Was sich dort genau abgespielt hat, ist noch unklar. Die Tante von Liljana R. schrieb auf ihrem Facebook-Profil: «Ruhe in Frieden». Offenbar hatten das Opfer und Besim L. seit kurzem zusammengelebt.

Frauenrechtsorganisation fordert höchste Dringlichkeit

Die Organisation «Kosovo Women's Network» fordert höchste Dringlichkeit bei der Aufklärung des Falles. Gleichzeitig prangert die Frauenrechtsorganisation an: «Die Ermordung dieses Mädchens ist keineswegs ein Einzelfall oder ein Zufall.» Immer wieder kommen Täter nach Verbrechen gegen Frauen mit zu niedrigen Strafen davon, wird kritisiert. (sac)

* Namen geändert

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