Bub (†6) in Deutschland getötet
Teenie (14) bedrohte bereits andere Kinder mit Messer

Ein sechsjähriger Bub im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist gewaltsam gestorben. Nun hat die Polizei einen 14-jährigen Tatverdächtigen verhaftet.
Publiziert: 26.09.2023 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 17:25 Uhr

Ein tragischer Todesfall in Pragsdorf im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern: Ein Bub (†6) ist durch Stichverletzungen gestorben. Jetzt hat die Polizei einen dringend tatverdächtigen Jugendlichen (14) festgenommen, wie sie am Dienstag mitteilte. Er sitze derzeit in U-Haft.

An dem in Tatortnähe gefundenen Messer, bei dem es sich um die Tatwaffe handle, seien DNA-Spuren des Jugendlichen gefunden worden. «Wir haben einen 14-Jährigen wegen des dringenden Verdachts des Totschlags verhaftet», sagte Chefermittler Olaf Hildebrand am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Ermittler seien sich sehr sicher, dass sie den Täter haben. Bei der Vorführung vor dem Haftrichter machte der Jugendliche bei der Befragung keine Angaben. 

Hildebrand an der Pressekonferenz weiter: «Es ist eine Tat von einzigartiger Brutalität». Der Sechsjährige sei mit dem Verdächtigem alleine zum Fussballplatz gegangen, später nicht nach Hause gekommen. Da er als zuverlässig galt, hätten die Eltern sofort die Suche aufgenommen.

Zwei Polizisten gehen zu der Stelle in unmittelbarer Nähe des Sees in Pragsdorf, wo der Sechsjährige am mit schwersten Stichverletzungen gefunden wurde.
Foto: keystone-sda.ch
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Extrem schwere Verletzungen

Die Leiche des Sechsjährigen war am 14. September mit schweren Stichverletzungen in einem Gebüsch entdeckt worden. Laut den Behörden war der Fundort wohl auch der Tatort. «Der Bub wies derart schwere Verletzungen auf, dass ein Überleben nicht mehr möglich war.» Obwohl Rettungskräfte noch versuchten, den Jungen wiederzubeleben, wurde im Spital sein Tod festgestellt.

Laut Informationen der Bild kursierten im Dorf schon länger Gerüchte, dass der 14-Jährige etwas mit der Tat zu tun haben könnte. So habe er öfters Kinder mit einem Messer bedroht.

Vater kämpft mit den Tränen

Die Eltern des getöteten Jungen hätten die Nachricht laut Hildebrand mit grosser Erleichterung aufgenommen, seien aber natürlich noch voller Trauer. Im Interview mit RTL sagte der Vater des kleinen Joel, man freue sich, dass er endlich gefunden wurde. Tagelang hatte ihn die Frage beschäftigt, wer seinen kleinen Jungen getötet haben könnte. «Es rennen Tausend Gedanken durch den Kopf», beschrieb er die Situation.

Sein Kind könne nun «endlich in Frieden gehen», bemerkte er, während er mit den Tränen kämpfte. Er ergänzt aber auch: «Man hätte vielleicht früher reagieren müssen.» Die Ermittler bestätigten am Dienstag, dass der mutmassliche Täter bereits wegen seines aggressiven Verhaltens gegenüber Kindern aufgefallen war.

Die Pragsdorfer wissen indessen: Der Täter war vermutlich einer von ihnen. Joels Papi fragt sich, was den Teenager angetrieben haben könnte: «Wir sind ein Dorf und ein Dorf hält ja eigentlich immer zusammen. Davon geht man aus.» (AFP/bab/ene/nad)

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