Todesangst in Myanmar
Kinder flüchten vor Militär in Erdlöcher

Ethnische Rebellengruppen und protestierende Zivilisten in Myanmar wehren sich immer wieder gegen das herrschende Militärregime – dieses jedoch schlägt mit doppelter Gewalt zurück. Unter den Opfern befinden sich auch zahlreiche Kinder, welche in den Dschungel flüchten.
Publiziert: 07.04.2021 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2021 um 16:26 Uhr

Es sind herzzerreissende Szenen: In selbst gegrabenen Erdlöchern, völlig verängstigt, ducken sich kleine Kinder, verstecken sich vor der Gewalt des Militärs. Mehrtägige Bombardements und Luftangriffe hatten zuvor ihre Heimatdörfer in der Region Pupun, welche an Thailand grenzt, zerstört.

Zahlreiche Familien und Kinder hätten versucht, durch den Dschungel nach Thailand zu fliehen, waren an der Grenze jedoch von thailändischen Soldaten abgewiesen und nach Myanmar zurückgeschickt worden.

Bereits 50 Kinder getötet

Seit dem Militärputsch in Myanmar am 1. Februar 2021 fordern Zivilisten täglich die Wiedereinsetzung der demokratischen Regierung. Dabei begeben sich dabei in Lebensgefahr, denn die Militärjunta wehrt sich mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition gewaltsam gegen jegliche Proteste.

Zu den Menschen, die in Myanmar unter Angst und Schrecken leben, zählen Millionen von Kindern.
Foto: AFP
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Laut der örtlichen Hilfsorganisation für politische Gefangene AAPP seien bislang 580 Menschen, darunter mindestens 50 Kinder, durch das Militärregime getötet worden.

2700 Menschen verhaftet

Mehr als 2700 Menschen wurden von der Militärjunta bereits festgenommen. Die Behörden stellten unterdessen Haftbefehle für 100 Prominente aus, darunter Sänger, Models und Influencer.

Sie werden beschuldigt, Informationen zu verbreiten, die zu einem Aufstand in den Streitkräften führen könnten. Die meisten Beschuldigten sind mittlerweile untergetaucht. Laut der AAPP gehen die Behörden nun verstärkt auch gegen die Familien von Oppositionellen vor.

Während die Vereinten Nationen vor einem Blutbad warnten und die internationale Gemeinschaft den Druck auf die Militärherrscher erhöhte, lehnten Russland und China Sanktionen ab. Moskau warnte am Dienstag, dass «Drohungen und Druck» gegen die «derzeitigen Autoritäten» in Myanmar «extrem gefährlich» seien. (AFP/une)


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