Theresa May trifft Trump
Die Queen lädt Trump nach Grossbritannien ein

Die britische Premierministerin hat sich mit Donald Trump getroffen. Dabei überbrachte sie dem US-Präsidenten eine Einladung von Queen Elizabeth II.
Publiziert: 27.01.2017 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:21 Uhr

Die britische Premierministerin Theresa May (60) wurde heute als erster ausländischer Staatsgast vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump (70) empfangen. Die traditionell spezielle Beziehung zwischen den beiden englischsprachigen Ländern soll wiederbelebt werden.

Trump hat eine Einladung von Queen Elizabeth II. nach Grossbritannien akzeptiert. Das sagte Theresa May am Freitag in Washington bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Trump in Washington.

Trump hatte den Entscheid der Briten für einen EU-Austritt begrüsst und zuletzt auch auf die gute Beziehung zwischen dem früheren US-Präsidenten Ronald Reagan und der damaligen konservativen britischen Premierministerin Margaret Thatcher verwiesen.

Die warmen Worte des US-Präsidenten können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass May als Bittstellerin nach Washington reist. Weil Grossbritannien den EU-Binnenmarkt bald verlassen wird, setzt May nämlich auf Freihandelsabkommen mit anderen Staaten.

Die USA, bereits heute neben der EU der zweitgrösste Handelspartner der Briten, stehen besonders im Fokus. Trump hat bereits zugesagt, auf ein Abkommen mit Grossbritannien hinzuarbeiten. Dies kann der als Unternehmer bekannt gewordene US-Präsident aber aus einer Position der Stärke tun.

Mustervertrag für bilaterales Abkommen

Multilateralen Freihandelsabkommen stand Trump bisher stets ablehnend gegenüber, sie brächten den Vereinigten Staaten zu viele Nachteile. Stattdessen setzt der US-Präsident auf bilaterale Abkommen, in denen er seine «Amerika-zuerst»-Maxime konkretisieren will. Die Gespräche mit May könnten nun erstmals zeigen, was für eine Handelspolitik ihm wirklich vorschwebt.

Ein Abkommen zwischen den Ländern könnte als Mustervertrag für weitere bilaterale Abkommen dienen. Bevor London einen solchen Vertrag aber überhaupt abschliessen könnte, muss sich Grossbritannien definitiv aus der EU verabschieden. Bis Mitte 2019 liegt die Aussenhandelspolitik voraussichtlich noch in der Kompetenz von Brüssel. 

Beziehung zu Russland

Weitere Themen des Treffens sind das transatlantische Militärbündnis Nato und die Beziehungen zu Russland. Nach Weihnachten sandte May dem neu gewählten Trump die berühmte Rede, die Churchill an Heiligabend 1941, zwei Wochen nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor, an das amerikanische Volk richtete.

In einem beigelegten Brief drückte May ihre Hoffnung aus, dass der von Churchill beschworene Einheitssinn und die brüderliche Verbindung zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten noch immer dieselbe Bedeutung habe wie damals. Das Schicksal dieser speziellen Beziehung liegt jetzt in den Händen von Donald Trump. (pfc)

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