Nach Tod von Fussballer (†15)
«Paul wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen»

Nach einer Schlägerei bei einem Jugendfussballturnier in Frankfurt am Main (D) ist der 15-jährige Paul seinen schweren Hirnverletzungen erlegen. Wenige Stunden vorher wurde er bereits für hirntot erklärt. Der Schock bei seinem Ex-Verein sitzt tief.
Publiziert: 31.05.2023 um 01:36 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2023 um 21:40 Uhr

Nach einer Schlägerei bei einem internationalen Jugendfussballturnier musste der 15-jährige Paul Z.*, ein Fussballspieler aus Berlin, mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht werden. Jetzt ist klar: Der Jugendliche ist seinen Verletzungen erlegen. Das berichtet die deutsche «Bild».

«Nachdem es am vergangenen Pfingstsonntag zu einer Schlägerei nach einem Fussballspiel in Eckenheim gekommen war, ist der 15-jährige Geschädigte im Laufe des heutigen Tages an den Folgen seiner schweren Hirnverletzungen im Spital verstorben», so die Frankfurter Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag.

Paul sei ein «talentierter Spieler» und ein «loyaler Freund» gewesen

Auf seiner Homepage findet der ehemalige Fussballverein von Paul bewegende Worte: «Mit tiefer Trauer und grosser Bestürzung müssen wir euch heute eine traurige Nachricht überbringen. Unser langjähriger und ehemaliger Jugendspieler Paul wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen.»

Nach einer wüsten Schlägerei bei einem Jugendfussballturnier ist ein 15-jähriger Fussballspieler aus Berlin seinen schweren Verletzungen erlegen.
Foto: Facebook
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Paul sei nicht nur ein «aussergewöhnlicher junger Mensch», sondern auch ein «talentierter Spieler» und ein «loyaler Freund» gewesen. «In dieser schweren Zeit möchten wir Pauls Familie unser tiefstes Beileid aussprechen. Wir teilen ihren Schmerz und stehen ihnen in Gedanken zur Seite. Paul wird immer ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft bleiben. Seine Hingabe und Leidenschaft für unseren Verein ging weit über seine aktive Zeit hinaus», so der Verein weiter.

U-Haft für 16-Jährigen

Zu der Tragödie war es bei einem Jugendfussballturnier in Hessen (D) gekommen, als eine Mannschaft aus Frankreich auf einen Verein aus Berlin traf. Nach Abpfiff des Spiels kam es zu Auseinandersetzungen, die in eine Schlägerei zwischen den Spielern mündeten. Der 16-Jährige aus Frankreich soll den 15-Jährigen aus Berlin gegen den Kopf beziehungsweise den Hals geschlagen haben. Das berichtete die «Hessenschau» am Dienstagabend unter Berufung auf einen Polizeisprecher.

Der 15-Jährige sei daraufhin zusammengebrochen und musste reanimiert werden, woraufhin er in ein Spital gebracht wurde. Als tatverdächtig gilt ein 16-Jähriger. Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft gegen den 16-Jährigen an.

Der französische Verein FC Metz reagierte «fassungslos». Auf seiner Webseite teilte der Verein mit, sein Spieler bestreite, «dem jungen verletzten Spieler absichtlich körperlichen Schaden zugefügt zu haben».

Berliner Verein betroffen

Wie der Berliner Fussball-Verband (BFV) am Dienstagabend laut dem RBB bestätigte, handelt es sich bei dem Berliner Verein um den JFC Berlin. BFV-Präsident Bernd Schultz (65) sprach Angehörigen und Teammitgliedern sein Mitgefühl aus. «Wir befinden uns seit Sonntag im engen Austausch mit dem JFC Berlin, um dem Verein und seinen Mitgliedern, wo es geht, zur Seite zu stehen», erklärte Schultz.

Auch der Hessische Fussball-Verband zeigte sich schockiert angesichts der Gewalt bei dem Fussballturnier. Der Verband verurteile jegliche Form von Gewalt und arbeite gemeinsam mit der Plattform Fair Play Hessen daran, Gewaltvorfälle bei Fussballspielen einzudämmen, hiess es im Hessischen Rundfunk. (AFP/dzc)

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