Täter gelangten in Station
Jüdischer Student verprügelt – und im Spital beklaut

In Berlin-Mitte wurde ein 30-jähriger jüdischer Student von einem Kommilitonen vor einer Bar verprügelt. Im Spital kam es zusätzlich noch zu einem Diebstahl.
Publiziert: 07.02.2024 um 05:37 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2024 um 07:31 Uhr
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Der jüdische Student Lahav Shapira (30) liegt mit zerschlagenem Gesicht in der renommierten Berliner Charité, wird dort nach einem mutmasslich antisemitisch motivierten Angriff behandelt.

Es passierte in der Nacht auf Samstag: Shapira wird laut «Bild» mit Tritten und Schlägen so schwer verletzt, dass er mit der Ambulanz ins Spital eingeliefert wird. Täter soll ein 23-jähriger, propalästinensischer Kommilitone sein. Zuvor war es zwischen den beiden zu einem Streit über die an der Uni aufgehängten Plakate gekommen. Diese thematisieren die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas. 

Jetzt berichtet die «Bild»: Shapiras Laptop und Handy wurden ihm in der Charité gestohlen. Das bestätigt ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Leider seien «unbefugte Personen» auf eine eigentlich verschlossene Station gelangt und hätten dort Eigentum von drei Patienten entwendet. Die Polizei sei eingeschaltet und ermittle nun. 

Exmatrikulation für Täter gefordert

Lahav Shapira ist der Bruder des deutschen Comedian Shahak Shapira (35). Dieser schreibt auf X: «Stell dir vor, du wirst ins Krankenhaus eingeliefert, weil deine Uni ein unsicheres Umfeld für dich im Alltag geschaffen hat, und dann klauen sie dir und allen anderen Patienten im Krankenhaus eure Laptops und Smartphones während ihr schlaft. Das ist Deutschland.»

Der Zentralrat der Juden fordert Konsequenzen für den Kommilitonen, wie NTV berichtet. «Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen», erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster (69) in Berlin. «Eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten ist alternativlos.» (neo)

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