«Hunderte Polizisten jagen Robert Card (40)»
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Behörden nehmen Stellung:«Hunderte Polizisten jagen Robert Card (40)»

Aaron (†14) kaltblütig getötet
Das sind die Opfer des Lewiston-Amoklaufs

Noch immer ist Robert Card auf freiem Fuss. Der ehemalige Armee-Reservist tötete insgesamt 18 Menschen bei einem Amoklauf in Lewiston im US-Bundesstaat Maine. Nun werden immer mehr Details zu seinen Opfern bekannt.
Publiziert: 26.10.2023 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 10:20 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

18 Menschen sind tot, nur wenige von ihnen identifiziert. Kaltblütig erschossen von Robert Card (40). Auch am Donnerstagabend war der ehemalige Armee-Reservist noch auf freiem Fuss, eine Grossfahndung läuft. Das ist bisher über die Opfer des Amoklaufs bekannt. 

Mann (40) tötet 18 Menschen in Bowlingcenter
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Bill Y.* und sein Sohn Aaron Y.* (†14)

Vater und Sohn wollten bloss einen gemütlichen Bowling-Abend verbringen, als Card sie kaltblütig erschoss.: Bills Cousine, Kim M.*, beschreibt gegenüber NBC News, die Panik, die ihre ganze Familie umgab, als sie seit Mittwoch nichts mehr von den beiden gehört hatten: «Es war das totale Chaos», beschreibt sie die bangen Momente. Die Familie hätte von den Behörden keine Informationen erhalten, sie mussten alles aus den Nachrichten erfahren. 

«Mein Cousin und sein Sohn waren nur unschuldige Menschen, die einen Abend lang Bowling spielen wollten», sagte sie. «Das war eine Kinderveranstaltung. Wer erwartet schon, dass ein Schütze in eine Kinderveranstaltung geht? Es ist eine verrückte Welt, in der wir heute leben.»

Bill Y. und sein Sohn Aaron (†14) wurden vom Amok-Schützen brutal ermordet.
Foto: NBC News
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Arthur S.* (†42)

Arthur S. (†42), Vater von drei Kindern, war am Mittwochabend im «Schemengees Bar and Grill» und spielte mit seinem Vater Billard. Dieser sagte gegenüber CBS News, er habe die Bar verlassen, kurz bevor die Schiesserei begann. Sein Sohn Arthur wollte noch bleiben.

«Ich sagte okay, und er sagte «Ich liebe dich», weil alle meine Kinder mir das jedes Mal sagen, wenn wir uns verabschieden», sagte der trauernde Vater im Interview. «Zehn Minuten später bekam ich einen Anruf.» Arthurs Frau Kristy S.* ergänzte: «Wegen der Entscheidungen eines Mannes müssen meine Kinder jetzt ohne Vater auskommen. Er war so ein toller Vater.»

Bob V.* (†76)

Nach Angaben seiner Schwiegertochter Cassandra kam Bob V. beim Amoklauf im Bowling Center im Städtchen Lewiston ums Leben. Bob V., geboren und aufgewachsen in Lewiston, heiratete dort vor fast 50 Jahren seine Frau Lucy. Gemeinsam hatten sie drei Söhne und sechs Enkelkinder. 

V. war ein begeisterter Bowler. Mit seiner Frau spielte er regelmässig in der örtlichen Bowlingliga. Er gründete zudem eine Jugendliga, verbrachte seine Zeit damit, Kindern seine Lieblingssportart näherzubringen. «Er starb bei dem, was er liebte», sagt seine Schwiegertochter dem Portland Press Herald am Donnerstag. «Er liess dich nicht aus der Tür gehen, ohne ihn zu umarmen und einen Kuss auf die Wange zu geben», erinnert sie sich. Bob liebte seine Frau und seine Enkelkinder sehr. Laut dem Press Herald wollte Bob Kinder vor dem Amokläufer schützen. Seine Frau Lucy wurde am Mittwochabend verletzt. V. galt als «eine der nettesten Seelen in der Bowling-Community in Lewiston», heisst es in dem Bericht. 

Peyton B.* (†40)

Er hinterlässt eine zweijährige Tochter: Peyton B.* befand sich zum Tatzeitpunkt im Grillrestaurant «Schemengees Bar and Grill». «Peyton war ein Mensch, der hart arbeitete und sich sehr für die Menschen um ihn herum interessierte», schrieben Freunde des Mannes auf Facebook. «Unsere Herzen und Gedanken sind bei allen, die davon betroffen sind, insbesondere bei Peytons Partnerin und seiner kleinen Tochter», heisst es in dem Statement. «Wir werden seinen tragischen Tod betrauern, mit allen, die ihn kannten, aber wir werden ihn wegen seiner Freundlichkeit, seines Mitgefühls und seines starken Charakters für immer in Erinnerung behalten.»

Tricia A.* (†53)

Tricia A., arbeitete im Bowling Center in Teilzeit. Ihr Bruder DJ Johnson bestätigte ihren Tod gegenüber ABC News. A. war die einzige Frau, die auf der Bowlingbahn getötet wurde. Sie spielte gerade, als der Schütze hereinkam und das Feuer eröffnete. 

Ihr Bruder bezeichnete sie gegenüber CNN als «Fels der Familie». Sie habe stets «alle im Gleichgewicht gehalten». «Wenn es einen Streit gab, war sie diejenige, die alle beruhigt hat», fügte er hinzu. «Wenn jemand einen schlechten Tag hatte, war sie sofort am Telefon, um mit ihm darüber zu sprechen.»

Tricia soll nach Angaben ihres Bruders noch versucht haben, den Notruf zu verständigen, bevor sie erschossen wurde. Sie hinterlässt einen Sohn. Ihre Schwester war zum Tatzeitpunkt ebenfalls im Bowling Center. Sie konnte fliehen. 

Tommy C.* (†34)

Viele der Opfer des Amoklaufs vom Mittwoch hinterlassen kleine Kinder. So auch Tommy C.* (†34). Nachdem seine Familie und seine neunjährige Tochter stundenlang nichts von dem Amerikaner gehört hatten, starteten sie einen Facebook-Aufruf zu seinem Verbleiben. Wenig später erreichte die Angehörigen die Nachricht, dass Tommy verstorben sei. C.s Tante postete einen weiteren Beitrag auf Facebook, in dem sie versprach, immer gut auf seine Tochter aufzupassen: «Mein Neffe liebte seine Tochter mehr, als Worte sagen können. Wir lieben und werden dich vermissen, Tommy. Wir werden alle helfen und uns um Caroline kümmern.»

Joseph W.* (†57)

Verwandte bestätigten gegenüber Medien, dass ein weiteres Opfer Joseph W. war, der als Barmanager im Restaurant «Schemengees Bar and Grill» arbeitete. Leroy W.*, sagte gegenüber NBC, dass ihm mitgeteilt worden wurde, dass sein Sohn gestorben sei. Eine seiner Mitarbeiterinnen würdigte Joseph als «grossartigen Chef», der «grosszügig und väterlich» gewesen sei. «Von aussen ein harter Arsch, aber von innen ein Teddybär», ergänzte sie. «Du hast das nicht verdient.»

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