Täter aus Italien
Betrüger ergaunern mit erfundenem Staat rund 400'000 Euro

Mit der Gründung eines fiktiven Antarktisstaats haben Kriminelle in Italien Hunderte von Menschen um ihr Geld gebracht. Rund 400'000 Euro haben sich die Täter auf diese Weise ergaunert. Das Geld soll über ein Konto in Malta gewaschen worden sein.
Publiziert: 18.08.2022 um 22:32 Uhr

Mit der Gründung eines fiktiven Antarktisstaats haben Kriminelle in Italien unzählige Menschen um Hunderttausende Euro betrogen. Die Täter täuschten ihre Opfer dabei auch mit dem Staat vermeintlich verbundenen Vorteilen. Die ergaunerte Summe beläuft sich den Ermittlern zufolge auf ungefähr 400'000 Euro (umgerechnet 386'000 Schweizer Franken). Das Geld soll dabei über ein Konto in Malta gewaschen worden sein.

Die Täter lockten laut einer Polizeimitteilung vom Donnerstag die Leute zum Beispiel damit, dass es in dem angeblichen Land in der Antarktis einen niedrigen Steuersatz und keine Impfpflicht gebe.

Sie nahmen rund 700 Menschen ihr Geld ab

Der Fall begann im April 2021 mit einer Hausdurchsuchung im süditalienischen Catanzaro, wo Ermittler einen dort eingerichteten angeblich diplomatischen Sitz des «Souveränen Antarktischen Staates St. Georg» durchsuchten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Mit der Gründung eines fiktiven Staats haben Kriminelle in Italien Hunderte von Menschen um ihr Geld gebracht.

Mehr als 700 Menschen mit Wohnsitz in Italien liessen sich von den Tätern demnach überzeugen und beantragten für 200 bis 1000 Euro eine Staatsbürgerschaft in dem nicht existierenden Land.

Tatverdächtig sind zwölf Menschen, die bei einem italienweiten Einsatz in mehreren Städten unter Hausarrest gestellt wurden. Die Justiz wirft ihnen unter anderem Betrug, Herstellung gefälschter Dokumente und Vereinigung für eine Straftat vor. Sie ermittelt ausserdem gegen 30 weitere Menschen, die auf freiem Fuss sind. (SDA/dzc)

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