Sprengfallen, Verstecke, Waffentransporte in Ambulanzen
Israelischer Geheimdienst entlockt Hamas-Terroristen brisante Details

Dank Informationen von Hamas-Anführern kann die israelische Armee im Gazastreifen gezielt vorgehen. Die Verhöre übernimmt der Geheimdienst Schin Bet, der mit angeblich brachialen Methoden für Schlagzeilen sorgte.
Publiziert: 26.11.2023 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 22:30 Uhr

Gefangen genommene Hamas-Terroristen liefern Israel wichtige Informationen über das System der Terrororganisation. So habe der israelische Geheimdienst Schin Bet Dutzende von hochrangigen Hamas-Mitgliedern verhört, die brisante Details ausgeplaudert hätten, berichtet die «Jerusalem Post». 

Durch die Verhöre hätten die israelischen Behörden herausgefunden, in welchen Moscheen und Spitälern die Hamas Waffenarsenale lagere. Ein Terrorist habe zugegeben, dass Ambulanzen eingesetzt würden, um Waffen und Terroristen durch den Gazastreifen zu transportieren. Der Verhörte habe gesagt: «Ich kann mit jedem Krankenwagen losfahren, den ich will.»

Ein Terrorist haben über Sprengfallen informiert, die im ganzen Gazastreifen installiert und mit Moscheen und Spitälern verbunden seien. 

Am 7. Oktober drangen Hamas-Terroristen in Israel ein.
Foto: keystone-sda.ch
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Mit Geld geködert

Der Schin Bet habe auch in Erfahrung gebracht, dass jedem Hamas-Kämpfer 10'000 Dollar und eine Wohnung versprochen worden sei, wenn er eine Geisel nach Gaza bringe. Der Plan sei gewesen, die von ihnen angegriffenen Städte einzunehmen und die Stellung zu halten, nachdem die Bewohner getötet oder entführt worden seien. 

Die Verhöre und die damit gewonnen Informationen führten zum Teil dazu, dass die israelischen Armeekräfte im Gazastreifen kurzfristig ihren Einsatz anpassten. 

Laut «Jerusalem Post» arbeiten einige Schin-Bet-Beamte wochenlang rund um die Uhr, um Häftlinge zu zermürben und zum Singen zu bringen. Um die vielen Hamas-Terroristen zu verhören, seien auch ehemalige Schin-Bet-Agenten aus der Pension zurückgeholt worden. 

Kritik an Schin Bet

Schin Bet ist bekannt dafür, bei Verhören nicht zimperlich vorzugehen. Menschenrechtler haben dem Geheimdienst in den vergangenen Jahren immer wieder vorgeworfen, Folter anzuwenden. So gehörten zu den Verhörmethoden Schlafentzug von bis zu mehreren Tagen, Fesselung, Demütigung, extreme Temperaturen, Nahrungsentzug sowie das Einsperren in engen Einzelzellen. 

Dieser Bericht bezieht sich auf den Zeitraum 2013/14. Der Schin Bet beurteilt den Bericht als tendenziös. Er beteuert, dass er sich an die israelischen Gesetze halte. (gf) 

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