Das Swiss Edelweiss Village soll gerettet werden
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Siedlung in Kanada:Das Swiss Edelweiss Village soll gerettet werden

Spendenaktion soll es retten
Schweizer Bergdorf in Kanada droht das Ende

In den kanadischen Rocky Mountains befindet sich eine kleine Siedlung mit dem Namen Edelweiss Village. Sie wurde von Schweizer Bergführern gegründet. Nun droht sie zu verfallen – zwei Auswanderer wollen sie deshalb aufkaufen.
Publiziert: 16.04.2022 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2022 um 21:18 Uhr

Sechs kleine, schmucke Berner Chalets schmiegen sich in eine Landschaft aus Bergen und Wäldern. An einem der Häuser ist eine Fahne mit weissem Kreuz auf rotem Grund angebracht. Nur: Das Dorf mit dem Namen Edelweiss befindet sich fast 7000 Kilometer westlich von hier, in den kanadischen Rocky Mountains. Die Siedlung war einst das Zuhause von Schweizer Bergführern, die ihr Glück jenseits des Atlantiks suchten.

Die Häuser wurden vor fast hundert Jahren erbaut und waren bis in die 1980er bewohnt. Inzwischen sind sie renovierungsbedürftig, es droht der Zerfall. Die Besitzer wollen das 20 Hektar grosse Grundstück für umgerechnet 1,7 Millionen Schweizer Franken verkaufen. Weil die ernsthafte Gefahr besteht, dass das Dorf und seine Geschichte verschwinden, möchten zwei ausgewanderte Schweizer es retten.

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Rund 7000 Kilometer von der Schweiz entfernt liegt eine kleine Siedlung mit Berner Chalets.
Foto: Screenshot RTS
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«Ein historischer Schatz»

Um die Siedlung vor dem Untergang zu bewahren, haben die Auswanderer Ilona Spaar und Johann Roduit eine Stiftung gegründet. Sie sammeln Geld, um das Anwesen zu kaufen und es für heutige und zukünftige Generationen zu erhalten.

«Das im Herzen der kanadischen Rocky Mountains gelegene Dorf ist ein historischer Schatz, den es so kein zweites Mal in der Welt gibt», heisst es auf der Internetseite der Stiftung. Gelder werden einerseits über die Online-Plattform «GoFundMe» gesammelt, andererseits durch den Verkauf von digitalen Kunstwerken. Die Sammelaktion hat erst vor wenigen Tagen begonnen.

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35 Schweizer Bergführer

In der goldenen Ära, zwischen 1899 und 1954, arbeiteten etwa 35 Schweizer Bergführer in den Rocky Mountains. Die meisten von ihnen kamen aus dem Berner Oberland – den Baustil ihrer Häuser nahmen sie in die neue Heimat mit.

Dass die Schweizer Bergführer ins weit entfernte Kanada reisten, hatte mit dem Ausbau der transkontinentalen Eisenbahnstrecke von Montreal bis zum Pazifik im Jahr 1886 zu tun. Die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway (CPR) wollte damit den Tourismus in den kanadischen Rocky Mountains ankurbeln. Als es bei einer Bergtour jedoch zu einem tödlichen Unfall kam, beschloss die CPR, erfahrene Schweizer Bergführer ins Land zu holen. (bra)


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