Solar Impulse sitzt auf Hawaii fest
«Wir brauchen 20 Millionen»

Bertrand Piccards Solarflugzeug ist wegen überhitzter Batterien auf Hawaii gegroundet. Um sein ambitioniertes Projekt fortsetzen zu können, benötigt er dringend Geld. Dafür ist er extra in die Schweiz zurückgekehrt.
Publiziert: 28.07.2015 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:04 Uhr

Rund um die Uhr wird das Schweizer Solarflugzeug «Solar Impulse 2» derzeit in einem Hangar Kalaeloa-Flugplatzes auf Hawaii bewacht. Es wird dort überwintern. Der fünftägige Flug vom japanischen Nagoya nach Hawaii hat die Solar-Batterien derart stark beansprucht, dass sich die Reparaturarbeiten noch Monate hinziehen werden.

Frühestens im April 2016 dürfte das Solarflugzeug den Hangar wieder verlassen. Derweil ist Bertrand Piccard in die Schweiz zurückgekehrt, um Geld für die Reparatur der kaputten Batterie zu sammeln. «Wir brauchen etwa 20 Millionen Euro», sagt er dem «Guardian». «Ich denke aber, dass es aufgrund des grossen Erfolgs im ersten Teil des Projekts kein Problem sein wird, das Geld aufzutreiben.»

Seit 1999 verfolgt Bertrand Piccard die Idee, ohne einen einzigen Tropfen Treibstoff um die Erde zu fliegen. 150 Millionen Euro hat das «Solar Impulse»-Projekt seit seiner Lancierung im Jahr 2003 gekostet. Finanziert wurde es primär durch private Geldgeber und Sponsorengelder. Rund fünf Millionen Euro hat die Schweiz aus dem Budget des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) beigesteuert.

Die Crew von Solar Impulse - hier beim Landeanflug auf die Pazifik-Insel - zahlt für seinen Rekordflug von Japan nach Hawaii einen hohen Preis und bleibt bis April am Boden.
Foto: KEYSTONE/AP Global Newsroom/JEAN REVILLARD
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«Bei Projekten wie diesen ist alles teuer», sagt Piccard. «Allerdings beträgt unser Budget nur rund vier Prozent von dem, was ein Formel-1-Team ausgibt.» Gelingt es Piccard, das benötigte Geld in den kommenden Monaten aufzutreiben, dürfte sich der «Solar Impulse»-Krimi im Frühling fortsetzen.

Dass die Weltumrundung fortgesetzt wird, steht für Piccard und sein Team derzeit ausser Frage. «Das Unmögliche dauert immer länger als das Mögliche», sagt er kampferisch. Um seinen ungebrochenen Willen zu unterstreichen, liess er einen neuen Badge für sich und sein Team anfertigen. Darauf heisst es: «Wir sehen uns 2016.» (gr)

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