Alexej Miller (60) ist Chef des russischen Energiekonzerns Gazprom. Er ist Weggefährte Waldimir Putins (69), gehört zur russischen Elite. Jetzt gibt das Team des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny (46) einen Einblick in die Villa des Gazprom-Chefs.
Alexej Millers XXL-Villa soll demnach über rund 8500 Quadratmeter Wohnfläche verfügen. Man geht von einem geschätzten Wert von 240 Millionen Dollar aus. Damit soll es sich um eine der teuersten Privatresidenzen Russlands handeln. Sie befindet sich nahe Moskau.
Pferdestall, Wachhaus, Kapelle
Im Film namens «Putin. Miller. Gazprom» zeigt das Nawalny-Team das Anwesen. Darin wird erklärt, dass Miller Immobilien im Wert von rund 750 Millionen US-Dollar besitzt. Darunter befänden sich Villen sowie Häuser in Sotschi, Hotels in Gelendschik und Anwesen in Moskau.
Auf dem 62'000 Quadratmeter grossen Anwesens sollen sich ein Pferdestall, ein Gästehaus, eine orthodoxe Kapelle und Bediensteten- und Wachhäuser befinden.
Heimkino, Minigolfraum, Extra-Raum für Pelzmäntel
Das Wohnhaus verfügt über prunkvolle Säulen, Balkone, Terrassen, dazu eine massive Glaskuppel. Baupläne zeigen zudem einen Fitnessraum, ein Schwimmbad, eine Kegelbahn, ein Heimkino, dazu einen Billardraum und einen Minigolfraum. Im Keller soll es eine Eisbahn und einen Garderobenraum geben, der nur für Pelzmäntel genutzt werde.
Das Nawalny-Team veröffentlicht die Details um das Vermögen von Alexej Miller, um auf Korruption in Russland hinzuweisen. So scheint man immer wieder Versuche zu unternehmen, zu verschleiern, wem das Anwesen gehört.
Russland kaufte Anwesen, verkaufte es
Laut den Recherchen habe Russland das Anwesen aufgekauft und wieder verkauft. Bis 2020 gehörte die Immobilie laut den veröffentlichen Dokumenten einer Firma zweier ehemaliger Geheimdienstbeamte.
Die Recherchen zeigen, dass Miller dort wohnt – oder wohnte. So wurde er laut seiner Flugdaten immer wieder nach Geschäftsterminen bei dem Anwesen abgesetzt. Ausserdem habe Marina Jentalzewa, die Lebensgefährtin von Miller, offenbar einen Teilbetrag für das Anwesen bezahlt.
Miller dreht Europa das Gas ab
Der russische Gazprom-Konzern hatte in den vergangenen Tagen seine Lieferungen in eine Reihe von EU-Staaten gedrosselt. Miller sagt während dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg: «Unser Produkt, unsere Regeln. Wir spielen nicht nach Regeln, die wir nicht geschaffen haben.»
Wegen der Sanktionen, die von Europa als Folge des Ukraine-Kriegs gegen Russland ausgesprochen wurden, setzt das Land nun Einschränkungen der Gaslieferungen als Druckmittel ein. (euc)