So dreist zockt Rama die Bevölkerung ab
Thai-König gewinnt im Lotto, wann immer er will

Als Kronprinz hat sich Rama X. mit Lotto-Millionen eine Villa bauen lassen. Nun, zehn Jahre später, ist er der König Thailands. Und er dürfte sich laut Insidern weiterhin am beliebten Glücksspiel bedienen.
Publiziert: 09.05.2020 um 12:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2021 um 15:11 Uhr
Thai-König gewinnt im Lotto, wann immer er will
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Rama zockt die Bevölkerung ab:Thai-König gewinnt im Lotto, wann immer er will

In der Schweiz stehen die Chancen auf einen Lotto-Sechser bei etwa 1 zu 31,5 Millionen. In Thailand hat König Maha Vajiralongkorn (67), genannt Rama X., eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 1 zu «wann immer ich will» erschaffen. Um Millionen abzusahnen, muss der Thai-König nicht einmal tippen!

Die Regel ist einfach: Rama X. gewinnt, wenn er Kohle braucht. Das behaupten thailändische Regimekritiker und palastnahe Kreise. Um seinen luxuriösen Lebensunterhalt zu erhalten, soll der Monarch immer wieder Lotto-Millionen einstreichen. Dass dies auf Kosten der Armen geht und er deren Hoffnung auf einen rettenden Lottogewinn schamlos ausnutzt, um sein Privatvermögen (geschätzt 100 Milliarden Dollar) zu vermehren, scheint Rama nicht zu kümmern.

Thai-König Rama X. zockt die Bevölkerung dreist ab.
Foto: DUKAS
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«Die Verwaltung der Einnahmen aus dem thailändischen Lotto-Betrieb ist für den König frei verfügbar. Wann immer er will, kann er sich aus der Kasse bedienen», sagt ein Mitarbeiter aus dem diplomatischen Umfeld des Königs gegenüber «Bild».

2009 aufgeflogen – passiert ist (fast) nichts

Neu sind solche Vorwürfe nicht. Geheime Ermittlungen der US-Regierung zeigten 2009, dass die thailändische Regierung um den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra (70) schon damals Lotto-Millionen einsackten. Er soll 2003 Geld aus Lotteriegewinnen abgezogen und dem damaligen Kronprinzen, Rama X., zugeschaufelt haben. Mit den Scheinen liess der heutige König seine Villa in Phuket bauen.

Als der Skandal aufflog, kam es Ende September 2009 zu einem Prozess vor dem Obersten Gerichtshof in Bangkok. Eine Farce – wie ein thailändischer Journalist gegenüber «Bild» berichtet: «Das Strafmass für die zweifelsfrei erwiesenen Straftaten waren nach menschlichem Ermessen nicht nachvollziehbar.» Einige Beschuldigte wurden jeweils zu drei Jahren auf Bewährung (!) verurteilt, andere wurden freigesprochen.

Rama, damaliger Kronprinz, wurde nicht angeklagt. Heute als König soll er weitermachen, wo er damals aufgehört hatte, ist sich der Informant sicher: «Es wäre ein Leichtes für ihn, sich weiterhin zu bedienen. Ohne Konsequenzen und unbemerkt. Schliesslich kontrolliert Rama ja auch die Gesetzgebung.» (nim)

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