Sizilianer war Jahrzehnte auf der Flucht
Italiens prominentester Mafia-Boss im Alter von 61 Jahren gestorben

Italiens lange meistgesuchter Mafiaboss Matteo Messina Denaro ist 61-jährig an einem Krebsleiden verstorben. Seine letzten Monate verbrachte er in Haft. Am Freitag fiel er in ein Koma, aus dem er nicht mehr aufwachte. Denaro werden Dutzende Morde angelastet.
Publiziert: 25.09.2023 um 03:43 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2023 um 07:41 Uhr

Italiens lange Zeit meistgesuchter, gefürchteter Mafiaboss Matteo Messina Denaro ist tot. Der 61-Jährige starb in einer Gefängnisklinik in der mittelitalienischen Stadt L'Aquila an den Folgen eines Krebsleidens, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am frühen Montagmorgen berichtete.

Der Boss der sizilianischen Cosa Nostra war nach drei Jahrzehnten auf der Flucht erst Mitte Januar verhaftet worden. Damals wollte er sich in Siziliens Hauptstadt Palermo wegen seiner Darmkrebs-Erkrankung unter falschem Namen in einer Privatklinik behandeln lassen.

Unheilbarer Krebs

Der Gesundheitszustand des Verbrechers hatte sich in den vergangenen Tagen drastisch verschlechtert. Am Freitagabend gaben die behandelnden Ärzte bekannt, dass Messina Denaro in ein irreversibles Koma gefallen sei, aus dem er nicht mehr aufwachen werde. Auf seinen eigenen Wunsch seien lebenserhaltende Massnahmen eingestellt worden.

Italiens berühmtester Mafioso, Matteo Messina Denaro, ist tot. Er starb 61-jährig.
Foto: AFP
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Soll Dutzende Morde begangen oder arrangiert haben

Als Mitglied der Cosa Nostra soll Messina Denaro Dutzende Morde begangen oder organisiert haben – auch die tödlichen Bombenanschläge auf die Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die 1992 weltweit Schlagzeilen machten. Seit seiner Verhaftung musste er sich zwei Operationen unterziehen, der letzten im August. Ausserdem bekam er eine Chemotherapie. Die Familie konnte nach italienischen Medienberichten in den vergangenen Tagen von ihm Abschied nehmen. (SDA/kes)

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