Sie waren beim Campen in Italien – plötzlich zog ein Wirbelsturm auf
Zwei Schwestern (†14 und †3) von Baum erschlagen – tot!

Am Sonntag passiert in einem Campingplatz in Italien das Unfassbare: Zwei Schwester (†14 und †3) werden von einem Baum erschlagen und sterben wenig später. Auch Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte ist tief betroffen.
Publiziert: 31.08.2020 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2020 um 10:47 Uhr

Die Familie Lassiri wollte schöne Camping-Tage in der Toskana verbringen. In der Nacht auf Sonntag haben es sich die Eltern im Bungalow gemütlich gemacht, die beiden Schwestern Jannat (†3) und Malak Lassiri (†14) schlafen in einem Zelt nebenan.

Morgens um 7 Uhr zieht ein Sturm auf, fegt durch den Campingplatz «Verde Mare» in der toskanischen Ortschaft Marina di Massa. Der Wirbelsturm entwurzelt eine vier Meter grosse Pappel, diese stürzt auf das Zelt! Die beiden Mädchen darin haben keine Chance. Die Rettungskräfte versuchen, die kleine Jannat Lassiri wiederzubeleben – ohne Erfolg. Ihre ältere Schwester Malak stirbt wenig später im Spital.

Wegen des Sturms blieben sie noch eine Nacht

Die Familie mit marokkanischen Wurzeln stammt aus dem knapp 300 Kilometer entfernten Turin, berichten italienische Medien. Die Eltern sind mit ihren vier Kindern angereist. Die älteste Schwester (19) schlief auch im Zelt, blieb aber unversehrt. Der jüngste Bruder (3) schlief bei den Eltern. Eigentlich wollte die Familie schon am Samstag heimfahren, berichten Feriengäste laut dem italienischen Onlineportal «Firenze». Doch wegen des anbahnenden Sturms warteten sie noch einen Tag.

Am Sonntagmorgen zog ein Wirbelsturm über den Campingplatz Verde Mare in der toskanischen Ortschaft Marina di Massa.
Foto: ZVG
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Wie die Pappel auf das Zelt stürzen konnte, wird derzeit untersucht. «Wir versuchen herauszufinden, ob es vorhersehbar war, dass der Baum bei schlechtem Wetter umstürzen könnte», sagt der Staatsanwalt von Massa Carrara Piero Capizzoto gegenüber italienischen Medien. Ein Agrarwissenschaftler werde nun den Zustand des Baumes prüfen.

«Ich verstehe, dass in diesem Moment viele Fragen zu beantworten sind, über die Sicherheit unserer Strukturen und über den Zustand der Vegetation», sagt Marco Lucetti, Präsident von «Ageparc Massa Carrara», dem Verband der Campingplätze in der Region. Er fügt hinzu: «Der Sturm war von aussergewöhnlicher Stärke.» Ausser den beiden Mädchen sei auf dem Campingplatz niemand verletzt worden.

Beileid von Premierminister Conte

Die Feriengäste sind erschüttert. Ein Mann, der ein Bungalow gleich neben dem Zelt bewohnt, hörte die Tragödie mit: «Ich dachte, es sei die Motorhaube eines Autos, das sich schloss, aber dann hörte ich die Schreie», sagt er gegenüber dem italienischen Onlineportal «Firenze». Er sei dann herausgerannt und war geschockt: «Wenn das Zelt nur einen Meter weiter weg gewesen wäre, hätte der Sturm es nicht getroffen.»

Der örtliche Bürgermeister Francesco Persiani spricht der Familie sein Beileid aus – er spricht von einer «Tragödie, die niemand erwartet hat». Auch Premierminister Giuseppe Conte übermittelt eine Kondolenzbotschaft: «Der tragische Tod der beiden Schwestern ist zutiefst erschütternd. Ein Feiertag wurde zur Tragödie», schreibt der Premierminister auf Twitter. (SDA/hac)

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