Sie soll ihn angefleht haben, Gewalt bei Kapitolsturm zu beenden – jetzt wurde sie vorgeladen
Sagt Ivanka Trump gegen ihren Vater aus?

Ivanka Trump könnte zur Schlüsselfigur bei der Aufklärung des Kapitolsturms werden. Jetzt wurde sie vorgeladen, gegenüber des Untersuchungsausschuss zur Erstürmung auszusagen.
Publiziert: 21.01.2022 um 02:55 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2022 um 07:51 Uhr

Der Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols will die Tochter von Ex-Präsident Donald Trump (75), Ivanka Trump (40), als Zeugin befragen. Nun ist die grosse Frage: Wird sie Aussagen? Denn offenbar hat sie Informationen, die Trump gefährlich werden könnten.

So sagte die Abgeordnete Liz Cheney (55), stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, laut ABC News: «Wir haben Zeugenaussagen aus erster Hand, dass seine Tochter Ivanka ihn mindestens zweimal gebeten habe, ‹Bitte beende diese Gewalt›.»

Soll auch Informationen zur Wahlbetrugslüge haben

Das Gremium erhofft sich mit ihrer Vorladung nun, Informationen zu den Vorgängen und Gesprächen im Weissen Haus rund um den Angriff auf den Sitz des US-Kongresses vor einem Jahr.

Ivanka Trump soll gegen ihren Vater Donald Trump aussagen.
Foto: AFP
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Zudem könnte sie Informationen zu den Bemühungen des Republikaners haben, den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden (79) zu untergraben, hiess es weiter. Von besonderem Interesse seien auch Ivanka Trumps Wissen und Beteiligung an den Diskussionen im Weissen Haus, nachdem die gewaltsame Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 begonnen hatte, erklärte der Ausschuss.

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Zeugenaussagen legten nahe, dass Ivanka Trump aufgefordert worden sei, auf ihren Vater einzuwirken und ihn dazu zu drängen, die Gewalt seiner Anhänger öffentlich zu verurteilen. Eine unter Eid erfolgte Zeugenaussage lege auch nahe, dass Ivanka Trump deshalb mehrfach mit ihrem Vater gesprochen habe.

Der Ausschuss sei auch «besonders interessiert» an der Frage, wieso Trump daraufhin nicht live vor die Kameras getreten sei, sondern sich mit einer vorab aufgenommenen Videobotschaft an die Nation gewandt habe, hiess es weiter.

Ivankas Aussage ist freiwillig

Der Ausschuss lud Ivanka Trump nicht unter Strafandrohung vor, sondern bat sie, freiwillig mit dem Gremium zu kooperieren. Als Zeitpunkt wurde ihr der 3. oder 4. Februar vorgeschlagen. Die Anhörungen des Gremiums sind in der Regel nicht öffentlich.

Nach einer anstachelnden Rede Trumps hatten dessen Anhänger den Sitz des Kongresses in der Hauptstadt Washington erstürmt, um die Bestätigung von Bidens Wahlsieg zu verhindern. Bei dem Angriff kamen fünf Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. (SDA)

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