Sie sass neben einem Drogen-Boss
Touristin (†27) in Kolumbien aus Versehen erschossen

Bei einem Attentat auf einen brasilianischen Drogenhändler in Kolumbien ist auch eine Touristin aus den Niederlanden ums Leben gekommen. Bei der Attacke in einem Restaurant schossen die Täter unvermittelt auf den Brasilianer.
Publiziert: 17.06.2022 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2022 um 11:48 Uhr

Bei einem tödlichen Angriff auf einen Drogenhändler in Kolumbien ist auch eine niederländische Touristin ums Leben gekommen. Die Frau habe in einem Restaurant in der Stadt Leticia in der Nähe des brasilianischen Drogenhändlers Celso Caldas de Lima (†42) gesessen, als dieser von zwei Männern erschossen worden sei, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Der Brasilianer und die junge Frau seien dann im Spital ihren Verletzungen erlegen. Wie das niederländische Blatt «De Telegraaf» berichtete, handelte es sich um eine 27-Jährige, die laut Aussenministerium als Touristin unterwegs war.

Den Angaben zufolge wurden bei dem Vorfall auch zwei Brasilianer verletzt, die zusammen mit Caldas de Lima am Tisch sassen. Caldas de Lima war vor fünf Jahren im Zuge einer Anti-Drogen-Razzia festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, Kontakte zwischen dem grössten kolumbianischen Drogenkartell, dem Clan del Golfo, und dem brasilianischen Kartell La Familia do Norte hergestellt zu haben.

Bei einem Attentat auf den brasilianischen Drogen-Boss Celso Caldas de Lima wurde auch eine Touristin aus den Niederlanden getötet. Hier ein Bild von einer Festnahme Celso Caldas de Lima 2016.
Foto: POLICIA CIVIL

Konflikt im Drogenkartell-Millieu

Von Interpol wurde Caldas de Lima wegen Drogenhandels, Mordes und Erpressung gesucht. Die kolumbianische Polizei machte keine Angaben dazu, warum Caldas de Lima wieder auf freiem Fuss war.

Die Gemeinde Leticia am Ufer des Amazonas befindet sich im Dreiländereck von Kolumbien, Brasilien und Peru, und geht praktisch nahtlos in die brasilianische Kommune Tabalinga über. Die kolumbianischen Behörden vermuteten einen aus dem Drogenkartell-Millieu rührenden Konflikt hinter dem Angriff am Mittwoch. (SDA/AFP/jmh)


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