Sie kämpfte gegen Korruption bei Polizei
Ukrainische Aktivistin stirbt nach Säureanschlag

Jekaterina Gandsjuk machte in der Ukraine auf Fälle der Korruption in Polizeikreisen öffentlich. Vor drei Monaten wurde sie mit Schwefelsäure angegriffen. Jetzt ist sie tot.
Publiziert: 05.11.2018 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2022 um 16:52 Uhr

Eine bekannte ukrainische Korruptionsbekämpferin ist drei Monate nach einem Säureanschlag ihren Verletzungen erlegen. Präsident Petro Poroschenko bestätigte am Sonntagabend den Tod von Jekaterina Gandsjuk in einem Spital in Kiew. Er forderte die Polizei auf, alles für eine Aufklärung des Falls zu tun.

Die 33-Jährige hatte in ihrer Heimatstadt Cherson am Schwarzen Meer Fälle von Korruption bei der Polizei öffentlich gemacht. Ende Juli wurde sie mit Schwefelsäure angegriffen und erlitt lebensgefährliche Hautverletzungen.

Fünf Männer festgenommen

Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine beklagen seit längerem, dass Bedrohungen und Angriffe zunehmen, die Polizei sie aber nicht schützt. «Warum ermutigen wir Menschen zu sozialem Engagement, wenn wir sie dann nicht schützen?«, fragte Gandsjuk selber in einer Videobotschaft wenige Wochen vor ihrem Tod.

Jekaterina Gandsjuk ist nach einem Säureanschlag verstorben.
Foto: Facebook

«Angriffe auf Aktivisten der Zivilgesellschaft sind inakzeptabel. Die Verantwortlichen für dieses heimtückische Verbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden», schrieb EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn auf Twitter. Im Fall Gandsjuk haben die ukrainischen Behörden fünf Männer festgenommen. Unklar ist, ob der Angriff damit aufgeklärt ist. (SDA)

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