Italien liebäugelt mit Grenzöffnung für Schweizer
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Ab dem 26. April:Italien liebäugelt mit Grenzöffnung für Schweizer

Segen von oben
Italien liebäugelt mit Grenzöffnung für Schweizer

Italien könnte zum 26. April die Grenzen für Schweizer öffnen, allerdings vorerst nur für ein Grenzgebiet von 20 Kilometern. Jetzt wollen die Grenzgemeinden Nägel mit Köpfen machen.
Publiziert: 18.04.2021 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2021 um 07:04 Uhr
Myrte Müller

Der 26. April 2021 macht Hoffnung. Regionen, die noch vor kurzem im strengen Lockdown steckten, dürfen wieder lockern. Die Corona-Farbe in Italien wird freundlicher, wechselt von Orange zu Gelb.

Die Terrassen der Bars und Restaurants nehmen den Betrieb auf, dürfen bis 22 Uhr servieren. Danach allerdings gilt noch immer die Ausgangssperre bis 5 Uhr morgens. Die inländischen Grenzen zwischen den gelben Regionen fallen. Italiener dürfen wieder reisen. Nun sollen auch die Schweizer wieder kommen. Das fordern Bürgermeister der Grenzgemeinden. Und haben dabei den Segen von oben.

Rom will Italien schrittweise in die Normalität führen

Ministerpräsident Mario Draghi (73) macht Mut, kündigte in einer Pressekonferenz Ende vergangener Woche eine sukzessive Öffnung bis zum 1. Juli in sämtlichen Bereichen an – von Stränden, Kultur, Sport bis hin zu Messen und Events mit Teilnehmerzahlen von maximal 1000 Menschen.

Schweizer sollten sich wenigstens 20 Kilometer vom Grenzübergang nach Italien wagen dürfen, fordern die Grenzgemeinden.
Foto: KEYSTONE
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«Um die Wirtschaft anzukurbeln, ist die Öffnung der Grenzen von grosser Bedeutung», sagt der Gemeindepräsident von Lavena Ponte Tresa, das an Malcantone TI grenzt. Massimo Mastromarino (54), auch Präsident der Grenzgemeinden-Vereinigung, schrieb einen Eilbrief nach Rom mit der Forderung, auch den privaten Grenzverkehr vom Tessin wieder uneingeschränkt fliessen zu lassen.

Schweizer fehlen auf Märkten und Restaurants

Ob bei den Wochenmärkten, in den Einkaufszentren, in Bars und Restaurants – ohne die betuchten Schweizer rollt der Euro nicht wirklich. Schweizer sollten sich wenigstens 20 Kilometer vom Grenzübergang nach Italien wagen dürfen, «ohne einen negativen Corona-Test oder Impfpass vorlegen zu müssen», fordert Mastromarino und weist auf die Tausenden von italienischen Pendlern hin, die täglich ohne jede Kontrolle ins Tessin ein- und ausreisen dürfen.

Rückenwind erhält der Bürgermeister von Sozialdemokrat Alessandro Alfieri (49). Auch der Senator von Varese betont, wie grundlegend wichtig die Schweizer für den Handel in der Lombardei und im Piemont seien.

Bis zum nächsten Dekret jedoch gilt für Schweizer wie gehabt: Wer ohne triftigen Grund nach Bella Italia einreisen will, muss einen Negativ-Test vorlegen (der nicht älter als 48 Stunden sein darf), sich beim örtlichen Gesundheitsamt anmelden, fünf Tage in Quarantäne gehen und sich schliesslich wieder auf Corona testen lassen.

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