Windböen lassen Dächer abreissen und in Hotels fliegen
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Unwetter in Mallorca:Windböen lassen Dächer abreissen und in Hotels fliegen

Schweizer erlebte Sturm-Chaos auf Mallorca
«Niemand war vorbereitet»

Auf Mallorca tobte am Sonntag ein heftiger Sturm: Starkregen, Hagel und Wind hinterliessen grosse Schäden. Und mittendrin: ein Blick-Leser.
Publiziert: 28.08.2023 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2023 um 14:48 Uhr
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Janik LeuenbergerRingier Journalistenschüler

Hagel, Starkregen und Sturmböen – Mallorca wurde am Sonntag von einem heftigen Gewitter heimgesucht. Inselbewohner und Touristen wurden völlig überrascht. «Das Gewitter kam ganz schnell, von null auf 100», sagt Mark G.* zu Blick. Der Schweizer wollte zusammen mit seiner Frau auf Mallorca den Sommer «verlängern». Doch dann plötzlich zogen dunkle Wolken auf.

Die Sturmböen erreichten teilweise Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Zwei Kinder wurden von starken Böen auf Luftmatratzen aufs Meer geweht, sie konnten sich aber glücklicherweise unverletzt auf einen Felsen retten.

«Das hätte böse enden können»

G. ist in einem Restaurant, als der Sturm mit voller Wucht über die spanische Insel zieht. «Die Restaurantbetreiber waren völlig unvorbereitet.» Die Gäste mussten ins Innere flüchten, um Schutz zu suchen. «Die Kellner versuchten noch auf den letzten Drücker, die Storen einzurollen.» Doch dafür war es bereits zu spät.

Heftige Gewitter wüteten über Mallorca.
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Der Sturm hinterliess bei den Restaurants an der Promenade grosse Schäden. «Es ist unglaublich, wie wenig sich die Betreiber vorbereiteten», ist Gerber erstaunt. Die Konsequenz: Sonnenstoren sind zerstört, Schirme liegen auf den Strassen, Stühle sind vom Wind davon geweht worden.

Auch ein Baum neben dem Restaurant, sei umgeknickt. «Zum Glück war da niemand drunter, das hätte böse enden können.» Durch die Böen wurden in anderen Teilen der Insel weitere Bäume entwurzelt und richteten Schäden an parkierten Autos an.

«Es war ein riesiges Gedränge am Flughafen»

G. und seine Begleitung hatten die Abreise ohnehin auf Sonntagabend geplant. «Wegen des Sturms sind die Taxis nicht mehr gefahren.» Nur mit Mühe und einer erheblichen Verspätung seien sie am Flughafen angekommen.

Dabei hatte Gerber jedoch Glück im Unglück: «Da der Flugverkehr während des Sturms lahmgelegt war, hatte unser Flug noch mehr Verspätung als unser Taxi.» Sie sind nicht die Einzigen gewesen, deren Flug erst verspätet startete. «Alle mussten warten. Es war ein riesiges Gedränge am Flughafen.» Trotz allem konnten Gerbers am Sonntagabend ihre Heimreise antreten.

Die Inselbewohner und Touristen kamen offenbar mit dem Schrecken davon. Berichte über Schwerverletzte oder Tote gibt es bislang nicht. Sechs Personen wurden durch zersprungene Scheiben leicht verletzt, eine schwangere Frau wurde von einem herumfliegenden Schild getroffen. Bis alle Schäden beseitigt sind, werde es noch einige Tage dauern, berichtet das «Mallorca Magazin».

*Name geändert

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