Deutschland trauert um Helmut Schmidt. Der frühere Bundeskanzler starb nach Angaben seines Arztes heute Nachmittag im Alter von 96 Jahren zu Hause in seiner Heimatstadt Hamburg. Sein Parteikollege Gerhard Schröder (71), zwischen 1998 und 2005 selbst Bundeskanzler, würdigt den Verstorbenen als eine der «ganz grossen politischen Persönlichkeiten Deutschlands».
Das Besondere der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt lasse sich mit dem Begriff «Führung» verbinden, sagt Schröder zu Blick.ch. Durch «beherztes staatliches Handeln» habe Schmidt «existenzielle Krisen» gemeistert und den Menschen zugleich «Orientierung in unsicheren Zeiten» gegeben. «Er verstand es, die Gesellschaft über die Partei- und Milieugrenzen hinweg zu integrieren.»
Auch deshalb sei er zu seiner Amtszeit und danach «ein ausserordentlich beliebter Kanzler» gewesen, auf dessen Wirken in der Welt die Deutschen stolz gewesen seien. Schröder: «In seiner Weltläufigkeit und seinem durch und durch globalen Denken hat er die deutsche Politik, und damit Deutschland insgesamt, internationaler gemacht.»
Schmidt habe «Republikanische Gesinnung, Weltoffenheit, Gemeinwohlorientierung, Noblesse im Auftreten, verbunden mit dem Sinn fürs Machbare» ausgezeichnet. «Er war ein grosser Deutscher, ein wirklicher Europäer, ein beeindruckender Staatsmann und ein grossartiger Mensch.» (noo)