«Ich hörte Schüsse – dann gerieten die Menschen in Panik»
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Augenzeuge war im Saal:«Ich hörte Schüsse – dann gerieten die Menschen in Panik»

Schönheitskönigin, Hockeyspieler und Geschichtslehrerin unter den Toten
Das sind die Opfer von Moskau

Bei einem Terroranschlag am Freitagabend auf eine Moskauer Konzerthalle kamen über 130 Menschen ums Leben. Die russischen Behörden haben nun eine erste Liste mit 41 Namen von Opfern veröffentlicht.
Publiziert: 24.03.2024 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2024 um 22:36 Uhr

Am Freitagabend stürmten vermummte Männer die Konzerthalle Crocus City Hall in Moskau, schossen auf die Besucher und setzten anschliessend die Halle in Brand. Wie die russische Zeitung «Meduza» berichtet, sind nach aktuellen Angaben rund 133 Menschen ums Leben gekommen, die Zahl ist weiter steigend. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich kurz darauf zum Anschlag. Nun hat das Gesundheitsministerium der Region Moskau eine erste Liste mit Namen von 41 von Opfern veröffentlicht. Blick stellt dir einige von ihnen vor.

Ekaterina Nowoselowa (†42)

Die ehemalige Gewinnerin des Schönheitswettbewerbs Miss Twer befindet sich nach russischen Angaben unter den Opfern. Die 42-Jährige wurde in der Stadt Sowetskaya Gawan geboren, ging in Twer zur Schule und studierte dort an der juristischen Fakultät der staatlichen Universität. 2001 gewann Ekaterina den Schönheitswettbewerb Miss Twer und lebte zuletzt in Moskau. Sie hinterlässt ihren Mann sowie eine Tochter und einen Sohn. 

Unter den Opfern: Ekaterina Nowoselowa, die ehemalige Gewinnerin des Schönheitswettbewerbs Miss Twer.
Foto: Facebook
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Alexey Rudnitsky (†39)

Alexey war ein Spieler in der Amateur-Night Hockey League in Jaroslawl. Die gesamte Hockeymannschaft bekundet der zurückgebliebenen Familie ihr Beileid. Nach Angaben von «Meduza» hinterlässt der 39-Jährige zwei kleine Kinder. Rudnitsky soll wenige Tage zuvor – am 16. März – seinen Geburtstag gefeiert haben. 

Irina Firsowa (†51)

Irina war Geschichtslehrerin am Moskauer Institut für Film und Fernsehen (GITR). Davor arbeitete sie an der staatlichen pädagogischen Universität in Saransk. Die Vizerektorin des Moskauer Instituts für Film und Fernsehen sagte gegenüber russischen Medien, dass Irina Firsowa eine «patriotische und sehr intelligente» Person gewesen sei. Sie wurde von ihren Schülern geliebt und respektiert.

Tatiana Pikhnowskaya (†51)

Tatiana Pikhnowskaya, Freundin von Irina Firsowa, arbeitete als stellvertretende Abteilungsdirektorin der Zentralbank. Sie und ihre Jugendfreundin Irina versteckten sich auf den Toiletten, wo Tatiana noch kurzen Kontakt mit ihrem Mann gehabt haben soll. Beide Frauen erstickten letztlich am Rauch des Brandes, der durch die Attentäter gelegt worden war, wie «Meduza» berichtet.

Alexander Baklemyschew (†51)

Der 51-Jährige war Spezialist für Brunnenbohrungsarbeiten und ein grosser Fan der Band Piknik, die am 22. März in der Moskauer Konzerthalle hätte spielen sollten. Er sei extra nach Moskau geflogen, um die Band zu sehen, wie sein Sohn Maxim dem russischen Fernsehsender RT berichtete. Vor Beginn des Konzerts und dem Attentat soll Alexander seinem Sohn noch eine Videoaufnahme aus der Konzerthalle geschickt haben.

Dmitri Scherschnew (†34)

Dmitri Scherschnew arbeitete als Lichttechniker im Rathaus und in der Konzerthalle. Zum Zeitpunkt des Anschlags befand er sich an seinem Arbeitsplatz auf der Galerie. Aufgrund einer Knieverletzung hatte er die Galerie nicht schnell genug verlassen können, bevor die Flammen diese erreicht hatten, wie «Meduza» berichtet. Er hinterlässt eine Frau sowie seine Mutter, seinen Vater und seine Grossmutter.

Konstantin Taletsky (†51)

Konstantin Taletsky war ein Mitarbeiter des Justizministeriums. Er und seine Frau waren zusammen am Piknik-Konzert gewesen, wobei seine Frau schwerverletzt auf die Intensivstation gebracht worden war. Der 51-Jährige hinterlässt neben seiner Frau zwei Kinder im Alter von 13 und 20 Jahren.

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