Schockierende Enthüllung
In Putins Armee werden Sanitäterinnen zu Sexsklavinnen

Die russische Armee geht nicht nur besonders grausam gegen ukrainische Zivilisten vor. Auch in den eigenen Reihen kommt es zu Gewaltexzessen durch Befehlshaber. Eine ehemalige Sanitäterin berichtet, wie ihre Kameradinnen zu sexuellen Dienstleistungen gezwungen wurden.
Publiziert: 29.03.2023 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2023 um 12:54 Uhr

Was Margarita «Radio Free Europe/Radio Liberty» erzählt, ist nichts für schwache Nerven. Es geht um Frauen, die als Sexsklavinnen «herumgereicht» wurden, schreckliche Misshandlungen und schockierende Brutalität in der russischen Armee. Russische Sanitäterinnen wurden laut der ehemaligen Vertragssoldatin systematisch dazu gedrängt, sogenannte «Feldfrauen» zu werden.

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Die Aufgabe der «Feldfrauen»: Kochen, waschen und die sexuellen Wünsche der Offiziere erfüllen. Sanitäterinnen, die sich weigerten, wurde das Leben zur Hölle gemacht, berichtet Margarita, die laut eigener Aussage Antidepressiva nimmt, um das schwere Trauma, das sie in der Ukraine erlitten hat, zu verarbeiten.

Sie selbst habe sich gegen die Annäherungsversuche der Kommandanten gewehrt, erzählt sie. Die Folge: «Einen Monat habe ich einfach draussen geschlafen. Während andere in Zelten und Häusern übernachteten, schlief ich auf dem Boden neben einer Strasse in einem kleinen Wald», berichtet sie.

Russische Soldatinnen marschieren am 7. Mai bei einer Militärparade in Moskau.
Foto: China News Service via Getty Images
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Offizier schiesst auf «Feldfrau»

Einmal habe sie miterlebt, wie ein Offizier auf seine «Feldfrau» geschossen habe. Die Sanitäterin namens Svetlana lebt Margarita zufolge seit dem Vorfall mit einer permanenten Behinderung. Die Schuld für die Tat habe der Offizier den Ukrainern in die Schuhe geschoben, so Margarita.

Während Margarita dem Druck bis zuletzt standhielt, hätten andere Frauen einfach «mitgemacht». «Sie entschieden, dass es besser ist, in diesem Krieg im Paradies zu leben – satt und mit Zigaretten.»

Wer nicht an die Front will, muss leiden

Ein anderes Mal erlebte die Medizinerin, wie männliche Wehrpflichtige, die sich weigerten, an der Front zu kämpfen, misshandelt wurden. Die Rekruten wurden routinemässig nackt in feuchte Keller gesperrt, in denen es vor Ratten nur so gewimmelt haben soll.

Wenn diese Methode nichts brachte, mussten die Verweigerer ihr eigenes Grab schaufeln. Im Anschluss hätten andere Soldaten sie lebendig begraben und der Zug- oder Kompanieführer hätte auf die Eingegrabenen geschossen. Margarita ergänzte, sie habe mehrere Rekruten behandelt, die von ihren Kameraden geschlagen worden waren.

Aus Verzweiflung würden sich manche Soldaten ins eigene Bein schiessen, um dem Fronteinsatz zu entkommen. Doch ins Spital kämen nur Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen. (nad)

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