Heftige Orkanböen ziehen durch Deutschland
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Wetterdienst warnt:Heftige Orkanböen ziehen durch Deutschland

«Schneise der Verwüstung»
Drei Tornados in Deutschland bestätigt

In der Nacht auf Samstag fegten heftige Unwetter über Teile Deutschlands. Der Wetterdienst konnte drei Tornados bestätigen. Insgesamt wurden über 40 Personen verletzt, ein Mann starb durch einen Stromschlag.
Publiziert: 21.05.2022 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2022 um 11:45 Uhr

Gewitter, Starkregen und Orkanböen haben in Teilen Deutschlands schwere Schäden verursacht. Zunächst traf es vor allem Nordrhein-Westfalen: Im Raum Paderborn wurden am Freitag bei heftigem Unwetter nach Polizeiangaben 43 Menschen verletzt, davon mindestens zehn schwer. 30 Personen befinden sich noch immer in ärztlicher Obhut.

Eine in Lebensgefahr schwebende Frau sei am Abend in eine Klinik nach Bielefeld verlegt worden. Eine Person aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz erlitt einen Stromschlag in einem überschwemmten Keller und starb. In Mittelfranken wurden 14 Menschen beim Einsturz einer Schutzhütte verletzt.

Drei Tornados von Wetterdienst bestätigt

Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gingen mehrere Meldungen über mutmassliche Tornados ein, sagte ein DWD-Sprecher. Am Samstagmorgen wurden derer drei in Nordrhein-Westfalen bestätigt, wie unter anderem «Focus» schreibt. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn gab es Einschränkungen.

Bei Gewittern in Deutschland wurden Dutzende Menschen verletzt, zahlreiche Dächer und Autos zerstört und Bäume entwurzelt. Dem Deutschen Wetterdienst wurden mehrere Tornados gemeldet.
Foto: LINO MIRGELER

«Im Zuge eines Gewitters hat eine Windhose am Freitagnachmittag eine Schneise der Verwüstung von West nach Ost mitten durch Paderborn in Richtung der östlichen Stadtteile gezogen», teilte die Polizei am frühen Abend mit. Die Beamten berichteten von Millionenschäden.

«Schneise der Verwüstung»

Nach dem Unwetter schaufelten geschockte Mieter in Paderborn am Abend Ziegel ihrer zerstörten Dächer in Mülltonnen. In einem Gewerbegebiet seien Dächer von Hallen abgerissen worden und Bleche und Dämmung kilometerweit geflogen, berichtete die Polizei.

Auch im etwa 35 Kilometer entfernten Lippstadt meldete die Feuerwehr einen mutmasslichen Tornado, der schwere Schäden angerichtet habe. Es habe zerstörte Dächer und umgestürzte Bäume im gesamten Stadtgebiet gegeben, sagte ein Feuerwehrsprecher. Fensterscheiben platzten und Autos wurden durch herabfallende Äste zerstört.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet für die Nacht zum Samstag im Süden noch mit teils unwetterartigen Gewittern. Sonst sollen die Gewitter Richtung Polen abziehen, das Wetter sich von Westen beruhigen. Am Samstag könnte es dann im Nordosten noch ganz vereinzelt kurze Gewitter mit stürmischen Böen geben, die am Nachmittag nachlassen. (SDA/chs)

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