Schlacht im Schlamm
Wegen dieser Bilder erinnert Bachmut an den 1. Weltkrieg

Bachmut ist der Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ukraine. Wegen der widrigen Witterungsbedingungen müssen Selenskis Soldaten im Schlamm die Verteidigungslinie halten. Die Bilder erinnern an die Schlacht von Verdun.
Publiziert: 04.12.2022 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2022 um 14:08 Uhr
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Anastasia MamonovaBlattmacherin Digital

Seit Wochen toben in der ostukrainischen Stadt Bachmut in der Region Donezk heftige Kämpfe. Die russischen Truppen versuchen mit aller Macht vorzurücken. Die Ukrainer versuchen ihrerseits, die befestigte Front zu halten.

Am Samstagabend sagte Wolodimir Selenski (44) in seiner täglichen Videoansprache: «In der Region Donezk – Bachmut, Soledar – ist es nach wie vor am heissesten, am schmerzhaftesten. Wir tun alles, um unseren Jungs dort zu helfen. Allen dort gebührt höchste Dankbarkeit!» Jeden Tag werden schwere Verluste auf beiden Seiten vermeldet.

Die russischen Truppen verbeissen sich nach Ansicht britischer Militärexperten in einen unverhältnismässig aufwendigen Kampf. Der Vorteil durch eine Eroberung der Stadt stehe nicht im Verhältnis zu dem Preis, den Moskau dafür zahle, hiess es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Samstag.

So sieht der Alltag von ukrainischen Soldaten in Bachmut aus.
Foto: Facebook/Viktor Borinets
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Schlamm in den Schützengräben

Doch auch die ukrainischen Soldaten müssen unter härtesten Bedingungen ihre Heimat gegen die Artillerie verteidigen. Das Wetter und die Temperaturen erschweren ihre Arbeit. Letzte Woche hat ein Freiwilliger Bilder von der Front publiziert, die die Soldaten in mit Wasser und Schlamm gefüllten Schützengräben zeigen.

Die Fotos erinnern einige Beobachter sogar an den Ersten Weltkrieg. Die Bilder der Verwüstung und Zerstörung würden den Szenen in der französischen Stadt Verdun gleichen, sagt Markus Reisner, ein österreichischer Historiker und Militärexperte, zu ORF.

1916 spielte sich dort eine der längsten und verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ab. Im Oktober war der gesamte Angriffsbereich – ähnlich wie in Bachmut – durch den vielen Regen zu einem einzigen Schlammfeld geworden. Nach dem Angriff der Deutschen gelang den Franzosen fast ein Jahr später aber doch noch die Rückeroberung.

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