Russlands Ex-Präsident Medwedew versucht, Tausende Tote zu rechtfertigen
Ukraine-Krieg sei «maximal schonend und gemässigt»

Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew versucht, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen. Das Interview wurde im französischen Fernsehen ausgestrahlt.
Publiziert: 27.08.2022 um 03:43 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2022 um 09:54 Uhr

Der Ex-Präsident Russlands, Dmitri Medwedew verteidigt in einem französischen TV-Interview den Krieg in der Ukraine. Jenen Krieg bei dem bereites Tausende starben. Auf russischer, wie ukrainischer Seite.

So sagt er: «Es wird sogar eine militärische Spezialoperation durchgeführt, damit es nicht zum dritten Weltkrieg kommt.» Die Kommentare macht er am Freitag gegenüber dem Sender LCI. In dem viertelstündigen Gespräch sagt er, ungeachtet der vielen zivilen Opfer, das Vorgehen in der Ukraine sei «maximal schonend und gemässigt».

Immer wieder stellt Russland den Krieg gegen die Ukraine, den es Ende Februar begonnen hat, als angeblich notwendige Massnahme zum Schutz der eigenen Bevölkerung dar.

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew verteidigt im französischen TV den Ukraine-Krieg.
Foto: IMAGO/SNA
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Medwedew ist flammender Kriegsbefürworter

Medwedew bekräftigte Vorwürfe gegen die Nato und westliche Staaten, «einen sogenannten Stellvertreterkrieg gegen die Russische Föderation» zu führen. Er gibt auch erneut an, Russland habe derzeit nicht vor, Atomwaffen einzusetzen.

Der 56-Jährige war zwischen 2008 und 2012 Präsident und gilt als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin (69). Er ist ein glühender Verfechter des Kriegs. Mehrfach äusserte er sich abfällig über die Ukraine und stellte sogar deren Fortbestand infrage.

Interviews mit russischen Politikern in westlichen Medien sorgten mehrfach für Kritik. Empörung löste ein Auftritt von Aussenminister Sergej Lawrow (72) im italienischen Fernsehen aus, dessen Ausführungen in den Augen vieler nicht kritisch genug hinterfragt wurden.

Russland angeblich zu Verhandlungen bereit

Medwedew, der jetzt stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, erklärt in dem aktuellen Interview auch, dass Russland «unter bestimmten Bedingungen» zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) bereit sei. (SDA/euc)

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