Ist das die untergehende «Moskwa»?
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Russland schickt ganze Flotte zum Untergangsort der «Moskwa»
Will Putin geheimes militärisches Material bergen?

Nach dem Untergang des russischen Kriegsschiffes «Moskwa» schickt Wladimir Putin eine Bergungsflotte los. Laut Experten könnte diese unter anderem nach sensiblem militärischen Material suchen.
Publiziert: 23.04.2022 um 19:26 Uhr

Es galt als Flagschiff der russischen Schwarzmeer-Flotte: Das Kriegsschiff «Moskwa». Nun liegt es in rund 50 Metern Tiefe vor der ukrainischen Küste. Doch Wladimir Putin (69) will das Schiff offenbar nicht einfach aufgeben. Er hat eine Bergungsflotte von acht Schiffen losgeschickt – darunter auch das älteste aktive Kriegsschiff der Welt.

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Wie Militärexperten gegenüber der Zeitschrift «Forbes» sagen, ist es aber unwahrscheinlich, dass das ganze Wrack geborgen wird. Der Aufwand wäre schlichtweg zu gross. Putin könnte es aber auf mögliche militärische Geheimnisse abgesehen haben, die nun auf dem Meeresgrund liegen – darunter etwa Codiergeräte, nicht explodierte Raketen sowie Waffen und Protokolle, die für Russlands Feinde interessant sein könnten.

500 Mann Besatzung

Das Bergungskommando könnte möglicherweise auch nach Leichen toter Seeleute suchen. Denn von der rund 500 Mann starken Besatzung fehlt in den meisten Fällen jede Spur. Nach offiziellen Angaben aus Moskau kam nur ein Soldat ums Leben und rund 27 würden noch vermisst werden, mehrere hundert seien aber evakuiert worden.

Das russische Kriegsschiff «Moskwa» ging vor einigen Tagen vor der ukrainischen Küste unter.
Foto: Twitter/UAWeapons
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Doch offenbar gibt es immer mehr Familien, die verzweifelt nach ihren Söhnen suchen, die auf dem Schiff gedient hatten. Angeblich sollen in diesem Zusammenhang Verwandte sogar gewarnt worden sein, dass sie keine finanzielle Entschädigung für den Tod ihrer Angehörigen erhalten, sollten sie sich an die Medien wenden.

Immer wieder Schweigen

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (54) lehnte eine Stellungnahme ab und leitete die Frage an das Verteidigungsministerium weiter, als er von der Nachrichtenagentur AP während einer seiner täglichen Telefonkonferenzen mit Reportern über vermisste Seeleute befragt wurde.

Dass sich Russland bei solchen Katastrophen gerne in Schweigen hüllt, folgt einem historischen Muster. Folglich werden Vorfälle dementiert oder Opferzahlen runtergeschraubt. Frühere Beispiele sind etwa der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine von 1986, der Untergang des Atom-U-Bootes Kursk in der Barentssee im Jahr 2000 und der Tschetschenienkrieg von 1994 bis 1996. (bra)

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