Russischer UN-Botschafter zu Ukraine-Kindern
«Wir geben sie zurück, wenn es in der Ukraine sicher ist»

Die Vereinigten Nationen verurteilten Russland dafür, dass über 16'000 Kinder aus der Ukraine entführt wurden. Jetzt fordert ausgerechnet Russland eine Sitzung. Man habe die Kinder zu ihrem Schutz weggebracht, sagt der russische UN-Vertreter.
Publiziert: 21.03.2023 um 17:49 Uhr
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Jenny WagnerRedaktorin News

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) und Russlands Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa (39) erlassen. Der Vorwurf: Russland habe ukrainische Kinder aus den besetzten Territorien verschleppt.

Jetzt äusserte sich der russische UN-Vertreter Wassili Nebensja (61) zu den Vorwürfen. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag sagte er, dass man die Kinder «vor den Gefahren bewahren wollte, die militärische Operationen mit sich bringen könnten». Man werde die Kinder wieder in die Ukraine zurückbringen – sobald es sicher für sie sei, sagte der Vertreter bei einer Pressekonferenz.

Nach Angaben von Nebensja will Russland Anfang April zudem eine informelle Sitzung des UN-Sicherheitsrates abhalten, um zu zeigen, dass «die Angelegenheit der zwangsweise nach Russland» gebrachten Kindern «völlig übertrieben» sei, schreibt die Nachrichtenagentur «Tass».

Mehr als 16'000 Kinder sollen aus den besetzten Territorien nach Russland entführt worden sein.
Foto: AFP
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Kinder werden in Russland adoptiert

Laut UN sollen über 16'000 Kinder nach Russland entführt worden sein. Die ukrainische Identität werde ihnen in Umerziehungslagern ausgetrieben, heisst es im Bericht. Viele Kinder werden von russischen Eltern adoptiert. Lwowa-Belowa berichtete im September, wie sich der Hass der Kinder in «eine Liebe zu Russland», wandelt.

Lwowa-Belowa sagte, dass die Kinder nicht in die Ukraine zurückgebracht werden. «Meine Aufgabe ist es, im Interesse der Kinder zu handeln», hielt Lwowa Belowa fest. «Wir haben die Kinder gefragt, ob sie zurückwollen und ihnen erklärt, dass sie jetzt die Möglichkeit dazu haben. Kein Einziges wollte zurück.»

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