Rolex-Hetze war zuviel
Chebli deaktiviert wegen Hass ihren Facebook-Account

SPD-Politikerin Sawsan Chebli erhielt Tausende Hassbotschaften – schon bevor das Bild von ihr mit der Rolex einen Shitstorm auslöste. Nun strich sie auf Facebook die Segel.
Publiziert: 23.10.2018 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2018 um 10:39 Uhr

Ein Facebook-Nutzer prangerte auf dem Sozialen Netzwerk die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (40) an, weil sie auf einem alten Bild mit einer Rolex im Wert von rund 8000 Franken zu sehen ist. Der Post ging viral und über Chebli ergoss sich ein digitaler Kübel Hass.

Traurig: Sie ist es sich gewohnt, wie sie selbst sagt – schon vor dem Rolex-Bild. «Mein Facebook-Account hat sich zu einem Tummelplatz für Nazis und Extremisten aller Couleur entwickelt», sagte die 40-Jährige zur «Bild»-Zeitung. «Hunderte, manchmal waren es sogar Tausende Hassbotschaften unter einem Post. Und zwar unabhängig vom Inhalt. Egal, was ich gepostet habe, es wurde mit Hass und Hetze reagiert.»

«Geht niemanden etwas an» 

Nun hat sie entschieden: Solchen Leuten will sie keine Plattform mehr bieten. Am Montag löschte sie ihren Facebook-Account. Wann sie wieder online gehe, könne sie nicht sagen. Facebook reagiere zu langsam bei Hass-Nachrichten, sie selbst könne das allein nicht steuern, sagte sie im Bundestag. 

Dieses Bild sorgte bei ihren Gegnern für Ärger: Sawsan Chebli mit ihrer Rolex.
Foto: Keystone

Der Rolex-Post lockte zwar viele Kritiker und Hetzer an, allerdings erhielt Chebli auch viel Zuspruch. FDP-Chef Christian Lindner twitterte: «Was sie mit ihrem verdienten Geld privat macht, geht niemanden etwas an.» Dass ihr vorgehalten werde, SPD-Werte nicht vertreten zu können, weil sie eine Rolex trägt, sei abwegig. 

Ein BLICK-Leser brachte es auf den Punkt: «Sorry, liebe Freunde, Neider und Pseudoumweltschützer. Frau Chebli hat sich eine Uhr gekauft, die sie die nächsten 40 Jahre durch ihr Leben begleitet. Mit rolextypischer Geriatrieoptik, um das Datum auch in späteren Jahren mit schwachen Augen noch ablesen zu können. Das Ding ist vollmechanisch, lässt sich umweltfreundlich entsorgen und kostet die Dame bis an ihr Lebensende etwa 50 Cents pro Tag.»

Das Unternehmen Rolex wollte sich auf Anfrage von BLICK nicht zu der Debatte äussern. (neo/nl)

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