Riesige Schäden nach Unwetter in Sardinien
Wassermassen reissen Brücke ein

Nach Mallorca wird auch Sardinien von heftigen Unwettern heimgesucht. Eine Brücke wird von den Wassermassen schwer beschädigt.
Publiziert: 11.10.2018 um 10:06 Uhr
|
Aktualisiert: 01.11.2018 um 09:28 Uhr
Brücke in Sardinien stürzt ein
0:43
Wassermassen sorgen für Überschwemmungen:Brücke in Sardinien stürzt ein

Schwere Unwetter haben nach Mallorca auch die italienische Insel Sardinien heimgesucht – und liessen den Fluss Santa Lucia über die Ufer treten. Die Überschwemmungen liessen daraufhin eine Brücke einstürzen. Dabei handelt es sich um den Abschnitt zwischen der Hauptstadt Cagliari und der Gemeinde Capoterra.

Die Brücke stürzte am Mittwoch ein – die Strasse war schon zuvor gesperrt worden.
Foto: REUTERS
1/6

Bilder der Feuerwehr zeigen, wie der Belag auf einer Länge von mehreren Metern weggebrochen ist. Opfer gab es zum Glück keine, der Abschnitt war bereits vor dem Einsturz gesperrt. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitierte den Bürgermeister von Capoterra, Francesco Dessi: «Für mich ist das einzige, was in diesem Moment zählt, dass es keine Verletzten gegeben hat, die Schäden lassen sich reparieren.» 

Eine seit den frühen Morgenstunden vermisste Frau wurde tot aufgefunden, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Sie sei mit ihrer Familie im Auto nahe der Hauptstadt Cagliari unterwegs gewesen und vom Hochwasser überrascht worden. Der Mann und die Kinder seien gerettet worden, von der Frau fehlte zunächst jede Spur.

Schulen bleiben geschlossen

Am Donnerstag kam das öffentliche Leben in Cagliari und Umgebung weitgehend zum Erliegen: Schulen, Parks, Friedhöfe, Museen, Bibliotheken und Sportanlagen blieben auf Anordnung der Kommunen geschlossen. Der Zivilschutz hatte die höchste Unwetterwarnung ausgesprochen.

Noch kann sich Italien nicht entspannen: Die Unwetter ziehen weiter. In Ligurien, im Piemont und der Toskana wird die Bevölkerung vor den Unwettern gewarnt.

«Unser Haus steht knöcheltief unter Wasser»

BLICK-Wirtschaftschef Ulrich Rotzinger weilt mit seiner Familie gerade in Costa Rei. Seit gestern Abend ist die Feriensiedlung ohne Strom. Er erzählt: «Wir waren nur zwei Stunden in einem 20 Kilometer entferntem Ort. Als wir zurückkamen, stand unser Haus knöcheltief unter Wasser!»

Seine Nachbarin, eine Aargauerin, komme seit ihrer Kindheit nach Costa Rei. Rotzinger: «Sie sagte, dass sie so ein Donnerwetter in den letzten 30 Jahren nicht erlebt hat.»

BLICK-Wirtschaftschef Uli Rotzinger zeigt, wie hoch das Wasser in seiner Ferienwohnung stand.
1/8

«Fünf Stunden ohne Strom, die ganze Nacht ohne Wasser»

Auch BLICK-Leserin Tanja A.*, die mit ihren Eltern Ferien in Sardinien verbringt, hat die Folgen des Unwetters zu spüren gekriegt. Die Strasse vor ihrer Ferienwohnung war wegen des Regens überschwemmt und die Familie seit Mittwoch um 15 Uhr in ihrem Domizil gefangen. «Um 17 Uhr fiel dann auch noch der Strom für fünf Stunden aus und bis heute um 11 Uhr hatten wir gar kein fliessendes Wasser», sagt die Baslerin zu BLICK. (neo/man)

Die Strasse vor dem Ferienhaus von Tanja A.* war komplett überschwemmt.
Foto: BLICK-Leserreporter
1/2

* Name geändert.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?