Riesige Rettungsaktion – «Er war total verwirrt»
Bergsteiger lässt Kollegen zurück und geht schlafen

In den Salzburger Bergen fanden Wanderer einen völlig erschöpften Berggänger und alarmierten die Rettung. Später stellte sich heraus: Der Mann war mit einem Kollegen unterwegs gewesen. Doch der hatte ihn zurückgelassen und schon mal in der Berghütte eingecheckt.
Publiziert: 22.08.2023 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2023 um 08:09 Uhr

Der Berg ruft! Trotz hohen Temperaturen von teilweise 30 Grad und praller Sonne entschieden sich zwei Männer aus Deutschland am Sonntag für eine Tour in den Bergen. Gemeinsam starteten sie in der Gemeinde Weissbach bei Lofer (A) Richtung Steinernes Meer. Doch einer der Gipfelstürmer (64) kam dabei an seine Grenzen. Er konnte mit seinem Begleiter nicht mithalten.

Am Abend fanden andere Wanderer den geschwächten Mann auf dem Weg zum «Ingolstädter Haus». «Er war total verwirrt und hat gemeint, er suche seinen Begleiter», sagte Markus Reichholf der, Einsatzleiter der Bergretter. «Wir wurden gegen 22 Uhr alarmiert und haben dann einen Grosseinsatz zur Suche des zweiten deutschen Bergsteigers ausgelöst», fährt er fort.

In einer Trage mussten Rettungskräfte einen geschwächten Bergsteiger retten.
Foto: Bergrettung Saalfelden
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Doch weit und breit findet sich keine Spur des anderen Wanderers. Reichholf telefoniert mit dem Berghüttenbesitzer des «Ingolstädter Haus» und bittet ihn darum, Ausschau nach dem zweiten Abenteurer zu halten.

Bergsteiger hatte sich schon schlafen gelegt

Dann stellt der Hüttenbesitzer fest: Der andere Deutsche hatte bereits in seiner Hütte eingecheckt und sich schlafen gelegt, ohne auf seinen Kollegen zu warten.

Als die Bergretter den anderen Wandernden aufweckten und konfrontierten, kam ihnen Unverständnis entgegen. «Er erzählte, dass er seinen Kollegen zurückgelassen habe, und meinte nur, dass dieser auch alleine zurechtkommen müsse», so Reichholfolder.

Der Zurückgelassene musste von der Bergrettung mit einer Trage nach unten ins Tal transportiert werden. Insgesamt waren in dieser Nacht 16 Bergretter im Einsatz. Erst um 4.30 Uhr konnten sie wieder einrücken. (jwg)

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