Rettungsschwimmer mit Situation überfordert – Wasserpark in der Kritik
Mädchen (†11) ertrinkt an Geburtstagsparty

Am Samstag ertrank ein elfjähriges Mädchen in einem Wasserpark in England. Zeugen kritisieren nun den Park, denn die Rettungsschwimmer vor Ort wussten nicht, was zu tun war.
Publiziert: 08.08.2022 um 19:41 Uhr

Tragödie in England: Ein Mädchen (†11) kam bei einer Geburtstagsparty in dem Wasserpark Liquid Leisure in Berkshire ums Leben, wie «Daily Mail» berichtet. Das Kind soll am Samstagnachmittag mit rund zehn Freunden an einer einstündigen Übung im Stil der TV-Serie «Total Wipeout» teilgenommen haben.

Dort müssen Teilnehmende über aufblasbare Hindernisse klettern, ohne ins Wasser zu fallen. Doch der Spass endete in einem «totalen Chaos», als die Mutter eines der Kinder bemerkte, dass das Kind wohl von der riesigen Hüpfburg gefallen und nicht mehr aufgetaucht war.

Rettungsdienste erst eine Stunde nach Vorfall alarmiert

Als klar wurde, dass das Kind unter Wasser war, baten die Bademeister die Besucher um Schwimmbrillen, da sie offenbar keine Tauchausrüstung hatten, um unter den Hüpfburgen zu suchen.

In einem englischen Wasserpark ist am Samstag ein 11-jähriges Mädchen gestorben.
Foto: Screenshot Sky News
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Die Rettungsdienste wurden erst eine Stunde nach dem Verschwinden des Mädchens gerufen, und eine Mutter berichtete, dass die Mitarbeiter 20 Minuten brauchten, um den See, auf dem der Anlass stattfand, zu räumen.

Das Kind wurde zwei Stunden nach seinem Verschwinden, um 17.10 Uhr, gefunden und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, wo es seinen Verletzungen erlag. Entsprechende Verfahren zur Untersuchung der Todesursache und des Unfallhergangs wurden von der Polizei eingeleitet, heisst es weiter.

Rettungsschwimmer waren nicht vorbereitet

Zeugen kritisierten den unprofessionellen Umgang mit der Situation und behaupteten, die jugendlichen Rettungsschwimmer seien «nicht vorbereitet» gewesen. Einer der Besucher, die versuchten, das Mädchen zu finden, sagte gegenüber «Daily Mail»: «Es war ein völliges Durcheinander.»

Sofort habe er darum gebeten, sich eine Schwimmbrille ausleihen zu dürfen, und sei ins Wasser gesprungen. Wegen des trüben Wassers habe er aber kaum etwas sehen können. Nun kritisiert der Besucher den Freizeitpark scharf.

Das Personal brauche eine gute Ausbildung, meint er. «Ausserdem sollte die Anzahl der Personen im Schwimmbecken begrenzt werden», fügte er im Gespräch mit der Zeitung hinzu. «Wie konnten sie nicht sehen, wie sie unterging? Warum hatten sie keine Schwimmbrille oder Tauchausrüstung? Es waren mehr Eltern und andere Erwachsene im Wasser, die nach ihr suchten, als Rettungsschwimmer. Es war ein kompletter Witz.»

In einer Erklärung liess der Wasserpark verlauten, man werde die Polizei bei der Aufklärung unterstützen, und sprach den Angehörigen des Mädchens das Beileid aus. (chs)

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