Rekordbusse soll Warnung sein
Chinesische Influencerin muss 186 Millionen Euro zahlen

Huang Wei (35) gilt in China als «Livestream-Königin». Jetzt muss sie wegen Steuervergehen umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen. Die saftige Busse sorgt in China für grossen Wirbel.
Publiziert: 21.12.2021 um 08:49 Uhr

Die Star-Influencerin Huang Wei (35), die im Internet unter dem Namen Viya auftritt, muss wegen Steuervergehen umgerechnet 186 Millionen Euro zahlen. Es ist die bisher höchste Steuerstrafe für einen Livestream-Star. Wei habe 643 Millionen Yuan an Steuern hinterzogen, indem sie Einkommen verschwiegen oder falsch deklariert habe, teilte das Steueramt der ostchinesischen Stadt Hangzhou mit.

Die drastische Strafe sorgte am Dienstag für grossen Wirbel. Das Parteiorgan «Volkszeitung» sprach von einer «Warnung» für andere berühmte Persönlichkeiten des boomenden E-Commerce-Geschäfts, «dass ihre Webauftritte nicht ausserhalb des Rechts stattfinden».

Influencerin hat bis zu zehn Millionen Zuschauer

Das Vorgehen ist Teil einer laufenden Kampagne der Behörden gegen Prominente und das Showgeschäft in China. Mit ihren zahllosen Followern ist Huang Wei der Star der Influencer-Gemeinde, da sie bis zu zehn Millionen Zuschauer für eine ihrer Online-Shows zur Werbung für Produkte mobilisieren kann.

Es ist eine saftige Busse, die Huang Wei (35) wegen Steuervergehen bezahlen muss: umgerechnet 186 Millionen Euro.
Foto: AFP
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Nach Schätzungen von Branchenkennern soll sie 2020 mehr als 31 Milliarden Yuan (4,3 Milliarden Euro) an Umsätzen generiert haben – mehr als jede andere Internetgrösse.

Wei entschuldigt sich und gibt Fehler zu

Die Strafe werde «Schockwellen» durch die Livestream-Industrie schicken, schrieb am Dienstag die Hongkonger «South China Morning Post». Wei und ihr Ehemann Dong Haifeng akzeptierten die Strafe und entschuldigten sich in einer Mitteilung im Kurznachrichtendienst Weibo: «Wir haben einen grossen Fehler gemacht.»

Die blühende Livestream-Industrie in China hat mit der Pandemie noch zusätzlich an Schwung gewonnen. In diesem Jahr sollen die Umsätze nach Schätzungen von Marktforschern 1,2 Billionen Yuan (166 Milliarden Euro) erreichen – vor vier Jahren waren es erst 19 Milliarden Yuan. (SDA/gin)

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