So reagiert die Welt auf den Angriff Russlands
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Ukraine-Konflikt eskaliert:So reagiert die Welt auf den Angriff Russlands

Reaktionen auf nächste Eskalation
«Präsident Putin hat den Finger am Abzug»

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine «Militäroperation» in der Ukraine angekündigt. Er forderte das ukrainische Militär auf, «die Waffen niederzulegen», drohte für jegliche Einmischung Vergeltung an. Die Welt reagiert schockiert.
Publiziert: 24.02.2022 um 04:27 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2022 um 10:45 Uhr

Wladimir Putin schickt seine Truppen los. Er autorisiert eine «Militäraktion» in der Ukraine. Die Welt reagiert schockiert. In einer Erklärung verurteilt US-Präsident Joe Biden Russlands «ungerechtfertigten Angriff» auf die Ukraine scharf. Er droht der Regierung in Moskau mit Konsequenzen.

Der US-Präsident sprach in der Nacht auf Donnerstag von einem «unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff» auf die Ukraine. «Präsident (Wladimir) Putin hat sich für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird.»

Grossbritannien: «Verheerende humanitäre Folgen»

So sieht Grossbritannien einen vollständigen Einmarsch Russlands in die Ukraine unmittelbar bevorstehen. «Seit Monaten hält Russland der Ukraine eine Waffe an den Kopf. Jetzt hat Präsident Putin den Finger am Abzug», sagte die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York am Mittwochabend (Ortszeit).

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen spricht von einem «barbarischen Angriff».
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Sie forderte Moskau auf, einen Krieg abzuwenden. «Ein ausgewachsener Konflikt in einem Land mit 44 Millionen Einwohnern wird auf beiden Seiten immense Verluste und verheerende humanitäre Folgen mit sich bringen.»

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USA: «Unerschütterliche Unterstützung»

Auch die USA reagieren. «Vor ein paar Augenblicken habe ich mit Präsident Biden gesprochen, der mich gebeten hat, seine und unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine so stark wie möglich zum Ausdruck zu bringen», sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei der Sondersitzung.

«Darüber hinaus bat er mich, mitzuteilen, dass die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten und Partner weiterhin geschlossen, klar und mit Überzeugung auf Russlands Vorgehen reagieren werden.»

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Belgien: «Dunkelste Stunde seit dem Zweiten Weltkrieg»

Der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine von «Europas dunkelster Stunde seit dem Zweiten Weltkrieg» gesprochen. Belgien verurteile den Angriff scharf, schrieb der Politiker am Donnerstagmorgen auf Twitter. Die russische Aggression sei unnötig und unprovoziert. Man sei in engem Kontakt mit der Nato und der EU. «Unsere Herzen und Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine.»

Deutschland: «Schamloser Völkerrechtsbruch»

Deutschland hat die Kriegsankündigung Russlands gegenüber der Ukraine als grössten militärischen Konflikt seit Jahrzehnten in Europa bezeichnet.

«Wir treffen uns genau im Moment einer militärischen Eskalation, wie wir sie in Europa seit Generationen nicht mehr erlebt haben», sagte die deutsche Uno-Botschafterin Antje Leendertse. Es handle sich um einen «schamlosen Völkerrechtsbruch.»

Deutschland hat schwerwiegende Konsequenzen gegen Russland wegen des angekündigten Einmarsches in die Ukraine angekündigt. «Die russische Aggression wird politisch, wirtschaftlich und moralisch einen beispiellosen Preis haben», sagte die deutsche Uno-Botschafterin.

Estland: «Kriegserklärung an alle demokratischen Nationen»

Estlands Staatspräsident Alar Karis hat sich bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine geäussert. "Wieder einmal hat Präsident Putin den Weg des Krieges gewählt. Ich bin zutiefst schockiert und enttäuscht", erklärte er am Donnerstag in Tallinn. Russlands neuerliche Offensive sei eine "Kriegserklärung an alle demokratischen Nationen und an die bestehende Sicherheitsordnung."

Frankreich: «Putin will Krieg erzwingen»

Frankreich hat Russland vorgeworfen, einen Krieg in der Ukraine erzwingen zu wollen. «Frankreich verurteilt aufs Schärfste die Strategie der Kriegsprovokation des russischen Präsidenten», sagte der französische Uno-Botschafter Nicolas de Rivière bei einer der Sitzung des Uno-Sicherheitsrates.

Die Ukrainer wollten Frieden. «Wenn Russland bestätigt, dass seine Entscheidung Krieg ist, muss es die gesamte Verantwortung übernehmen und den Preis dafür zahlen.»

EU: «Stärkste Solidarität» und «barbarischer Angriff»

EU-Ratspräsident Charles Michel hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Gespräch die «stärkste Solidarität" der Europäischen Union versichert. Er habe zudem Russlands ungerechtfertigte, grossangelegte militärische Aggression gegen die Ukraine verurteilt, schrieb Michel am Donnerstagmorgen auf Twitter.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte den Angriff als «barbarisch». Dieser müsse unverzüglich enden. «Wir werden nicht zulassen, dass Putin die Sicherheitsarchitektur niederreisst, die Europa Frieden und Stabilität gegeben hat», betonte sie. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell drohte Russland mit einer «beispiellosen Isolation». Er sprach von der «schwärzesten Stunde für Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs».

Italien: «Angriff ist unentschuldbar»

Italiens Regierungschef Mario Draghi hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. «Er ist ungerechtfertigt und unentschuldbar», sagte der 74-Jährige am Donnerstagmorgen in Rom laut einer Mitteilung. Italien stehe den Institutionen und dem Volk der Ukraine in diesem dramatischen Moment nahe. «Wir arbeiten mit den europäischen Verbündeten und der Nato daran, unverzüglich in Einheit und mit Entschlossenheit zu antworten», so der frühere Chef der Europäischen Zentralbank. Auch Italiens Aussenminister Luigi Di Maio verurteilte den russischen Angriff am Donnerstagmorgen scharf. Er sei eine Verletzung des internationalen Rechts. (zis/euc/SDA)

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