Reaktion auf Grossmanöver von Südkorea und den USA
Nordkorea meldet Mobilisierung von mehr als 800'000 Freiwilligen

Aktuell läuft zwischen den USA und Südkorea eine grosse Militärübung. Das passt dem nordkoreanischen Diktator Kim gar nicht. Und auch nicht seinem Volk. Angeblich hätten sich mehr als 800'000 Freiwillige gemeldet, um gegen die USA zu kämpfen.
Publiziert: 18.03.2023 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2023 um 02:25 Uhr

Hunderttausende junge Nordkoreaner haben sich den nordkoreanischen Staatsmedien zufolge freiwillig zum Militärdienst gemeldet, um gegen die «US-Imperialisten» zu kämpfen.

Allein am Freitag hätten sich mehr als 800'000 Vertreter der Jugendliga, Studenten und Arbeiter im ganzen Land gemeldet, um sich der Volksarmee anzuschliessen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag. Fotos in der staatlichen Zeitung «Rodong Sinmun» zeigten lange Schlangen junger Nordkoreaner an einem Ort, der wie eine Baustelle aussah.

Erst am Donnerstag hatte Nordkorea nach eigenen Angaben seine grösste Interkontinentalrakete Hwasong-17 getestet. Nordkorea feuerte die Interkontinentalrakete am Donnerstag auf das Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ab, wenige Stunden bevor der südkoreanische Präsident zu einem Gipfeltreffen nach Tokio flog. Bei dem Treffen wurden unter anderem Möglichkeiten zur Bekämpfung des atomar bewaffneten Nordens erörtert.

Die USA und Südkorea halten gemeinsam eine Militärübung ab. Und das sorgt in Nordkorea für Unmut.
Foto: keystone-sda.ch
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Militärübung als «unverzeihliche rote Linie»

Die staatlichen Medien bezeichneten den Raketentest als Reaktion auf die derzeitigen, unter dem Namen «Freedom Shield 23» laufenden Militärübungen zwischen den USA und Südkorea. KCNA warnte am Samstag, die grössten Manöver seit fünf Jahren näherten sich einer «unverzeihlichen roten Linie».

Pjöngjang betrachtet derartige Manöver als Vorbereitung auf eine Invasion Nordkoreas und hat bereits wiederholt mit «überwältigenden Massnahmen» gedroht. Im vergangenen Jahr hatte Machthaber Kim Jong Un (39) sein international isoliertes Land zur «unumkehrbaren Atommacht» erklärt.

Anfang des Monats wies er zudem das Militär an, seine Manöver zur Vorbereitung auf einen «echten Krieg» zu verstärken. (AFP/ced)

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