Proteste in Pristina
Elfjährige im Kosovo von fünf Männern vergewaltigt

Im Kosovo werden vier Männer verdächtigt, ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Ein weiterer Täter ist flüchtig. Politiker fordern harte Strafen.
Publiziert: 31.08.2022 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2022 um 15:27 Uhr

Der Kosovo steht unter Schock. Fünf Männer haben in Pristina mutmasslich ein Mädchen (11) stundenlang vergewaltigt. Das Verbrechen geschah am Sonntag.

Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, sind fünf Personen, darunter drei Minderjährige, festgenommen worden, wie «Balkan Insight» berichtet.

«Ich bin mir der berechtigten Sorge aller Eltern und aller Mädchen in unserem Land bewusst», sagt Innenminister Xelal Svecla zu «Sun». Es gehe nun darum, möglichst schnell alle Täter zu verhaften. Die Präsidentin des Kosovo, Vjosa Osmani (40), versprach eine rasche und unmittelbare Reaktion der Strafverfolgungsbehörden auf die «schockierende und unmenschliche Tat». Sie forderte «Gesetzesänderungen, um die Strafen für die Täter zu verschärfen».

Hunderte Menschen sind in Pristina auf die Strasse gegangen. Sie sind wütend. Fünf Männer sollen ein kleines Mädchen vergewaltigt haben.
Foto: Twitter
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Der Premierminister des Kosovo, Albin Kurti (47), forderte, die Verdächtigen wegen des «schockierenden, verwerflichen und inakzeptablen Verbrechens» so schnell wie möglich vor Gericht zu stellen.

Tätern droht bis zu zwanzig Jahren Haft

Hunderte sind wegen der Horror-Tat auf die Strasse gegangen und haben in Pristina protestiert. Die Demonstranten warfen rote Farbe vor den Eingang der Staatsanwaltschaft. Sie haben eine klare Forderung: Die Behörden sollen endlich mehr gegen Fälle sexueller Gewalt unternehmen.

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Laut «Exit News» wird die Vergewaltigung von Minderjährigen im Kosovo mit fünf bis zwanzig Jahren Haft bestraft. Nach Angaben des kosovarischen Frauennetzwerks in über 70 Prozent aller sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen im Lande Minderjährige die Opfer.

Die EU-Organisation Eulex berichtet, dass es in zwei Jahren 228 Berichte über Vergewaltigungen gab. Es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer riesig ist. Über 90 Prozent der Vergewaltigungenwürden nicht gemeldet, mutmasst die Rechtsstaatlichkeitsmissionen der Europäischen Union. (vof)

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