Produkte aus verhasstem Westen
Foto blamiert Russland-Aussenminister Lawrow

Mit amerikanischer Uhr, amerikanischem T-Shirt und amerikanischem Handy posiert Russlands Aussenminister Sergei Lawrow beim G20-Gipfel in Bali – und irritiert.
Publiziert: 14.11.2022 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2022 um 09:47 Uhr
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Sven ZieglerRedaktor News

Riesenwirbel um Russlands Aussenminister Sergei Lawrow (72) am Montagmorgen. Mehrere Medien berichten, dass der russische Aussenminister beim G20-Gipfel auf der Ferieninsel Bali ins Spital eingeliefert worden sein soll. Der Grund: Herzprobleme!

Die russischen Behörden reagierten umgehend und dementierten die Meldung, die auch von der Nachrichtenagentur AP verbreitet wurde. Schliesslich liess es sich auch Lawrow selbst nicht nehmen, die Berichte in einem Video als «Fake» zu bezeichnen. In dem Video ist Lawrow mit kurzen Hosen und T-Shirt auf der Hotelterrasse zu sehen, anscheinend mitten in den Vorbereitungen für den G20-Gipfel.

Lawrow wünscht sich mehr Wahrheit von westlichen Journalisten
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Video vor seinem Hotel in Bali:Lawrow wünscht sich mehr Wahrheit von westlichen Journalisten
Mit iPhone, Apple Watch und US-Shirt: Auf diesem Bild blamiert sich Russlands Aussenminister Lawrow.
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Apple-Produkte und queeres T-Shirt

Nur: Das Video enttarnt den angeblichen Hasser des Westens als Lügner. Denn seine Lieblingsbotschaft, dass die westlichen Sanktionen Russland kein bisschen schaden und westliche Produkte auch nicht benötigt würden, scheint für Lawrow selbst nicht zu gelten.

In dem Video ist Lawrow gleich mit mehreren amerikanischen Produkten zu sehen, wie die «Bild» berichtet. So liegt auf dem Tisch vor Lawrow ein neues iPhone der Pro-Reihe, am Handgelenk trägt der Aussenminister zudem eine Apple Watch. Beide Produkte stammen vom US-Tech-Giganten Apple.

Und auch beim T-Shirt setzt Sergei Lawrow auf die USA. Das Motiv auf seinem T-Shirt stammt vom US-Künstler Jean-Michel Basquiat (1960–1988). Basquiat passt auch sonst nicht ins Rollenbild von Lawrow: Der junge Künstler, der an einer Drogen-Überdosis verstarb, war offen schwul und offen antikolonialistisch eingestellt – und lebte damit in einem deutlichen Widerspruch zu den Werten, die die heutige russische Führung propagiert.

Erst Ende Oktober verabschiedete das russische Parlament ein neues Gesetz. Demnach steht «LGBT-Propaganda» und «das Leugnen traditioneller familiärer Werte», namentlich die Ehe zwischen Mann und Frau, künftig unter Strafe. (zis)

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