Pressefreiheit bedroht
Bachelet warnt vor Assange-Auslieferung an die USA

Die scheidende Uno-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat vor negativen Auswirkungen auf die Pressefreiheit weltweit gewarnt, sollte Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA ausgeliefert werden.
Publiziert: 28.08.2022 um 11:01 Uhr

«Die potenzielle Auslieferung und Strafverfolgung von Herrn Assange erregt Besorgnis hinsichtlich der Medienfreiheit und einem möglichen lähmenden Effekt auf investigativen Journalismus und die Aktivitäten von Whistleblowern», erklärte Bachelet am Samstag in Genf.

Nach fast sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London ist Assange seit 2019 in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe der britischen Hauptstadt inhaftiert. Anfang Juli hatte der 51-Jährige Berufung gegen die Entscheidung der britischen Regierung eingelegt, ihn an die USA auszuliefern.

Dort droht dem Australier eine Haftstrafe von bis zu 175 Jahren, weil er 2010 auf seiner Website Wikileaks rund 700'000 vertrauliche Dokumente unter anderem zu Aktivitäten des US-Militärs im Irak und in Afghanistan veröffentlicht hatte.

Die Uno-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet sieht im Fall des inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange die Pressefreiheit bedroht. (Archivbild)
Foto: Paolo Aguilar

Bachelet hatte am Donnerstag Assanges Frau und seine Anwälte getroffen. Sie sei besorgt um sein körperliches und psychisches Wohlergehen, erklärte die Uno-Menschenrechtskommissarin nun.

(SDA)

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