Hier entdeckten Fussgänger die Leiche von Rita N. (†57)
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Schweizerin in Phuket ermordet:Hier entdeckten Fussgänger die Leiche von Rita N. (†57)

Brutaler Mord an Schweizerin Rita. N. in Thailand
Polizei setzt 5000 Franken Belohnung für Hinweise aus

Der brutale Mord an Rita N. (†57) auf der thailändischen Insel Phuket sorgt für Aufruhr. Nun kümmert sich der oberste Polizeichef persönlich um die Ermittlungen. Denn bei der Toten handelt es sich um eine wichtige Mitarbeiterin in Bundesbern.
Publiziert: 05.08.2021 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2021 um 19:29 Uhr

Ein Anwohner macht am Donnerstag auf der thailändischen Insel Phuket einen grausigen Fund: Am Ufer des bei Touristen beliebten Wasserfalls Ton Ao Yon treibt eine Frauenleiche zwischen Steinen im Wasser. Sie hat blondes, kurzes Haar. Das Gesicht liegt im Wasser, der Körper ist mit einer schwarzen Plane zugedeckt. Nur ein Fuss ragt hervor. Der 31-jährige Thai alarmiert sofort die Polizei.

Bei der Verstorbenen handelt es sich um Rita N. (†57)*. Vor Ort wurden persönliche Gegenstände wie Pass, Visitenkarte und Schmuck gefunden.

N. arbeitete in einer wichtigen Position bei den Parlamentsdiensten im Bundeshaus und hatte beruflich Kontakt mit hochrangigen Politikern. Sowohl Nationalratspräsident Andreas Aebi (62, SVP) wie auch Ständeratspräsident Alex Kuprecht (63, SVP) wurden am Donnerstagabend über den Fall informiert. Aebi sagt auf Anfrage von Blick: «Sie war eine zurückhaltende, gepflegte Frau und eine sehr hilfsbereite Mitarbeiterin.» Erst kürzlich habe er mit ihr einen Ausflug für 64 Botschafter ins Emmental organisiert. «Ich bin geschockt, dass sie auf so furchtbare Weise das Leben verloren hat und spreche ihren Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus.»

Auf Phuket in Thailand wurde die Leiche einer Schweizerin gefunden.
Foto: Bangkok Post
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«Das ist ein trauriger Tag für Phuket»
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Schweizer Honorarkonsulin:«Das ist ein trauriger Tag für Phuket»

N. war seit Mitte Juli auf Phuket

Für die Ermittler ist klar: Rita N. wurde Opfer eines brutalen Verbrechens. Aufgrund der Spuren am Fundort geht die thailändische Polizei davon aus, dass die Schweizerin zuerst vergewaltigt und dann getötet worden ist. Das Delikt ereignete sich offenbar bereits vor drei Tagen.

Mittlerweile wurden umgerechnet 5000 Franken Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme der tatverdächtigen Person führen.

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Gemäss Angaben der Polizei reiste Rita N. am 13. Juli alleine von Singapur nach Phuket und buchte sich dann bis am 27. Juli im Dusit Thani Laguna Hotel an der Westküste der Insel ein. Danach wechselte sie ins Mooring Resort Hotel. Eine Zeugin beobachtete Rita N., als sie am Dienstag um kurz nach 14 Uhr das Hotel verliess und in Richtung Strand ging. Seither fehlte von ihr jede Spur.

Polizeichef persönlich kümmert sich um Ermittlungen

Laut «Thai Rath», der grössten Zeitung Thailands, hat der Täter den Leichnam noch zum Wasser geschleift und mit Steinen zu beschweren versucht, damit er nicht auftaucht. Weiter unten im Bach wurden Jeans und Unterwäsche der Verstorbenen gefunden. Derzeit werden alle Überwachungskameras in nahen Gegend überprüft.

Der Mordfall erschüttert auch die thailändischen Behörden – wohl auch weil Rita N (†57) durch ihren Job in inneren Zirkeln des Schweizer Politbetrieb verkehrt. Der oberste Polizeichef des Landes persönlich kündigte am Freitagmittag Ortszeit an, sich persönlich um die Ermittlungen zu kümmern. «Ich werde alles daran setzen, die Täter selbst so schnell wie möglich zu fassen», sagte Suwat Jangyodsuk. Er reiste am Freitag nach Phuket, um dort die Ermittlungen zu beaufsichtigen.

Die Schweizer Honorarkonsulin auf Phuket zeigte sich «schockiert» von den Ereignissen. «Es ist ein trauriger Tag für die Insel», sagte Andrea Kotas Tammathin an einer eigens einberufenen Medienkonferenz.

Auch die Grösse dieser Pressekonferenz mit vielen thaländischen Behördenmitgliedern und Journalisten zeigt, dass der Fall eine aussergewöhnlich hohe Bedeutung hat.

Schweizer Botschaft steht mit Behörden im Kontakt

Auf Anfrage von Blick bestätigt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) den Todesfall. «Die Schweizerische Botschaft in Thailand steht in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort und das EDA in Bern mit den Angehörigen in der Schweiz.»

Wie die «Bangkok Post» schreibt, war das Opfer am 13. Juli von Singapur nach Phuket gereist. Seit dem 1. Juli ist auf Phuket das sogenannte «Sandbox»-Programm in Kraft. Dieses ermöglicht es geimpften Reisenden, ohne Corona-Quarantäne auf die beliebte Ferieninsel zu reisen.

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Der Vorfall beschäftigt auch die thailändische Regierung. Wie am Donnerstagabend (Ortszeit) mitgeteilt wurde, habe der thailändische Aussenminister Don Pramudwinai (71) sein Beileid gegenüber dem Schweizer Botschafter in Thailand zum Ausdruck gebracht. (cat/hah/kes/zis/sf)

* Name geändert

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