Keine Hinweise auf Verbindung
War Khalid Masood doch kein IS-Mann?

Am Tag nach dem Anschlag von London verkündete die Terrormiliz IS, beim Attentäter handle es sich um einen Mann aus ihren Reihen. An dieser Version haben Ermittler nun aber erhebliche Zweifel.
Publiziert: 27.03.2017 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:20 Uhr

Fünf Tage sind seit dem Anschlag im Herzen von London mit insgesamt fünf Todesopfern vergangen. Zeit, welche die Ermittler intensiv nutzten, um mehr über den Täter Khalid Masood (†52) zu erfahren.

«Interesse am Dschihad»

Der Fokus dürfte bei der Arbeit auch auf die Verbindung von Masood zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) liegen. Dazu verbreitete die Polizei heute neue Informationen. Gemäss den Behörden gebe es bisher nämlich keine Hinweise für eine direkte Verbindung zur Terror-Organisation. Mansoor habe aber eindeutig ein «Interesse am Dschihad» gehabt, erklärt Scotland Yard.

Es sei gut vorstellbar, dass sich der Attentäter von früheren Anschlägen habe inspirieren lassen. Weitere Erkenntnisse könnten sich dazu aus den Whatsapp-Nachrichten herleiten lassen, welche auf Masoods Handy sichergestellt wurden.

Die Polizei zweifelt an einer Verbindung von London-Attentäter Khalid Masood zum IS.
Foto: AP Photo

Weitere Zweifel erhebt die Polizei auch an der Version, dass sich der Londoner Attentäter während eines Gefängnisaufenthalts vor 17 Jahren radikalisieren liess. «Dafür gibts es keinerlei Hinweise und ist zum jetzigen Zeitpunkt pure Spekulation», sagt ein Sprecher.

Er tötete vier Menschen

Masood hatte am Mittwoch auf der Westminster-Brücke in London mit seinem Auto Fussgänger angefahren und dabei eine 43-jährige Britin und einen 54-jährigen US-Touristen getötet. Anschliessend erstach er einen 48-jährigen Polizisten vor dem Parlament, bevor er selbst von der Polizei erschossen wurde. Ein bei dem Anschlag schwer verletzter 75-Jähriger starb am Donnerstag im Spital. (cat/gru)

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