Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (58) kritisierte den Umgang von Präsident Donald Trump (73) mit der Coronavirus-Pandemie während eines privaten Gesprächs. Er bezeichnete seine Politik als «absolut chaotisches Desaster», wie aus einer Aufzeichnung von «Yahoo News» hervorgeht.
Obamas Kommentare kamen während eines Anrufs am Freitag mit 3000 Mitgliedern seiner damaligen Regierung. Obama forderte seine Anhänger auf, den Ex-Vizepräsidenten Joe Biden zu unterstützen, der Trump bei den Wahlen vom 3. November herausfordert. «Was wir bekämpfen, sind diese langfristigen Trends, bei denen Egoismus, Spaltung und Anfeindungen zu einem stärkeren Impuls im amerikanischen Leben werden», sagte Obama.
Trump prahlt mit seinen Massnahmen
Mehr als 78'400 Menschen sind in den Vereinigten Staaten nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Mehr als 1,3 Millionen wurden positiv getestet. Trump hat dabei seine Reaktion auf die Pandemie konsequent verteidigt.
Die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, ging auf Obamas Kritik nicht ein. Nur so viel: «Die Reaktion von Präsident Trump auf das Coronavirus war beispiellos und hat den Amerikanern das Leben gerettet», sagte sie. «Während die Demokraten eine Hexenjagd gegen Präsident Trump betrieben, stellte Präsident Trump Reisen aus China ein.»
Obama hat sich im Allgemeinen bei aktuellen politischen Ereignissen zurückhaltend verhalten. Doch bereits auf Twitter äusserte der Ex-Präsident seinen Unmut und deutete darauf hin, dass Trump die Pandemie verschlafen hätte. (szm)