«Nicht angebracht»
Selenski lehnt Präsidentenwahl wegen Krieges ab

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich gegen eine Präsidentschaftswahl im März ausgesprochen. Aufgrund des anhaltenden Krieges mit Russland sei die Abhaltung von Wahlen «jetzt nicht angebracht».
Publiziert: 06.11.2023 um 22:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 22:25 Uhr

Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski hat sich klar gegen Initiativen für die Abhaltung einer Präsidentenwahl im März trotz des andauernden russischen Angriffskrieges ausgesprochen. «Ich meine, dass Wahlen jetzt nicht angebracht sind», sagte er am Montag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.

Politische Spalterei in dem Land, das wegen der russischen Invasion andere Herausforderungen bewältigen müsse, sei nicht angebracht. Eine Absage des Urnengangs Ende März 2024 war erwartet worden. Allerdings mehrten sich zuletzt auch Stimmen, die für politischen Wettbewerb und Wahlen eintreten.

Die Ressourcen des Staates und der Ukrainer sollten vielmehr auf «unseren Sieg» über Russland gerichtet werden, sagte Selenski. «Und wir alle verstehen, dass es jetzt in Kriegszeiten, wo es viele Herausforderungen gibt, absolut unverantwortlich ist, das Thema Wahlen leichtfertig und spielerisch in die Gesellschaft zu werfen.»

Eine Präsidentschaftswahl in der Ukraine lehnte der aktuelle Präsident Wolodimir Selenski ab. Grund dafür sei der Krieg mit Russland.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Wegen des Kriegsrechts waren die nach der Verfassung für Ende Oktober vorgesehenen regulären Parlamentswahlen bereits ausgefallen. Zuletzt war in ukrainischen Medien über angebliche Gesetzesänderungen spekuliert worden, um eine Präsidentenwahl auch in Kriegszeiten zu ermöglichen. Das Kriegsrecht war nach dem Einmarsch der russischen Armee vor mehr als 20 Monaten im ganzen Land verhängt worden. Das geltende Recht sieht dabei Wahlen erst nach Kriegsende vor. Selenski ist seit Mai 2019 im Amt. (SDA)

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