Nasams an Ukraine geliefert
Diese Waffe soll Putins Drohnen zerstören

Die USA unterstützen die Ukraine weiterhin mit Militärhilfe. Darunter neuerdings auch die Luftabwehrsysteme Nasams. Sie sollen Putins Kamikaze-Drohnen den Garaus machen.
Publiziert: 11.11.2022 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2022 um 21:55 Uhr

Das russische Militär greift immer wieder aus der Luft an. Mit Kamikaze-Drohnen und Raketen versuchen Putins Truppen, die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstörten. Per Fernbeschuss werden Kraftwerke, Öl- und Gasspeicher sowie Verkehrsknotenpunkte attackiert. Gerade die günstigen Drohnen aus dem Iran werden in Scharen abgefeuert. Und die Ukrainer haben ihre Mühe, alle abzuschiessen.

Fachleute sind der Ansicht, dass die Ukraine bei der Luftabwehr von Anfang nicht ausreichend aufgestellt war, wie «Spiegel» schreibt. Systeme wie die Buk- und S-300 gelten zwar als zuverlässig, allerdings mangelt es an ausreichenden Mengen und langfristig auch an entsprechender Munition. Die traurige Bilanz in der Ukraine: Über ein Drittel der Stromversorgung wurde durch russische Luftangriffe bereits beschädigt. Die ukrainische Regierung fordert die Bevölkerung auf, möglichst viel Strom zu sparen.

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Doch jetzt haben die Ukrainer eine weitere Verteidigungslieferung aus dem Westen erhalten. Darunter acht Luftabwehrsysteme Nasams. Sie würden die ukrainische Armee «erheblich verstärken und unseren Luftraum sicherer machen», erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Montag. Er bedankte sich bei «unseren Partnern – Norwegen, Spanien und den USA». Besonders auf das Nasams-System hoffen die Ukrainer.

Die USA haben acht der amerikanisch-norwegischen Luftabwehrsysteme Nasams an die Ukraine geliefert.
Foto: Kongsberg
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Nasams vielfältig auf dem Schlachtfeld einsetzbar

Entwickelt wurde das System von der norwegischen Konsberg Defence and Aerospace und der US-amerikanischen Raytheon Technologies, wie der «Spiegel» weiter schreibt. Es verfügt über eine Batterie von jeweils sechs Raketen. An den Einsatzort transportiert werden die Abschusseinheiten mit dem Laster.

Das System ist sehr flexibel: Es verfügt über Radar, Kamera- und Infrarotstationen, eine Feuerleitzentrale sowie ein Kommandofahrzeug. All diese Einheiten könnten in einem Umkreis von rund 20 Kilometern einzeln aufgestellt werden – so kann das System auf eine grosse Anzahl unterschiedlicher Einsatzszenarien angepasst werden.

Ausgerüstet ist Nasams mit den Amraan-Raketen (Advanced Medium-Range Air-to-Air Missile), die einen grossen Vorteil gegenüber herkömmlichen sowjetischen Waffen bringt. Eigentlich sind die Amraan-Raketen Luft-Luft-Raketen und keine Boden-Luft-Raketen – können aber trotzdem in die Nasams-Systeme eingebaut werden.

Im Gegensatz dazu brauchen sowjetische Luftabwehrsysteme eigens angefertigte Raketen. So lasse sich ein Nachschub immer garantieren, so «Spiegel.». Denn die Amraan-Bestände westlicher Partner seien so gross, dass Lieferungen auf lange Zeit garantiert seien.

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USA kündigen weitere Unterstützung an

Wie der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan (45), am Donnerstag mitteilte, sichern die USA der Ukraine weitere Militärhilfe zu. Dabei solle die ukrainische Armee vor allem Unterstützung im Bereich Luftverteidigung erhalten. Die USA unterstützen die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland im grossen Stil und haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar mehr als 18 Milliarden Dollar als Hilfe für die Ukraine zugesagt.

Diese Hilfe könnte bitter notwendig werden. So praktisch wie die Nasams-Systeme sind, so teuer sind sie auch. Laut «Spiegel» liegt der Preis für eine Nasams-taugliche Rakete im Bereich von mehreren Hunderttausend US-Dollar, aktuellere Modelle werden gar zu einem Stückpreis von drei Millionen US-Dollar verkauft. (chs)

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