Nach Schock-Tat in den USA
Bub (6) schiesst auf Lehrerin – Mutter angeklagt

Nach dem Schuss eines Sechsjährigen auf eine Lehrerin im US-Bundesstaat Virginia ist dessen Mutter wegen Kindesvernachlässigung angeklagt worden. Zusätzlich wurde sie beschuldigt, eine geladene Waffe zugänglich gemacht und so das Kind gefährdet zu haben.
Publiziert: 11.04.2023 um 05:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 11:31 Uhr

Die Tat schockte im Januar dieses Jahres die USA. Mitten im Unterricht richtete ein sechsjähriger Schüler eine Waffe auf seine Primarlehrerin Abigail Z.* (25) und drückte ab. Z. zog sich dabei lebensbedrohliche Verletzungen zu.

Wie jetzt bekannt wird, muss nun die Mutter des Jungen die Konsequenzen für die Tat tragen. Eine Grand Jury in Newport News im US-Bundesstaat Virgina, wo sich der Vorfall Anfang Januar ereignet hatte, erhob in zwei Punkten Anklage gegen die Frau, wie der zuständige Staatsanwalt Howard Gwynn am Montag (Ortszeit) mitteilte. Ihr wird die Vernachlässigung ihres Kindes sowie seine Gefährdung durch das fahrlässige Aufbewahren einer geladenen Schusswaffe vorgeworfen.

Mutter hatte die Waffe zu Hause aufbewahrt

Nach der Tat war bekanntgeworden, dass die Schusswaffe der Mutter des Jungen gehörte. Sie hatte die Waffe nach Polizeiangaben legal erworben und zu Hause aufbewahrt.

Nachdem im Januar in Virginia in den USA ein sechsjähriger Schüler auf seine Lehrerin geschossen hatte, wird nun seine Mutter angeklagt.
Foto: keystone-sda.ch
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«Jeder Kriminalfall ist einzigartig in seinen Fakten, und die Fakten unterstützen die beiden Anklagepunkte, aber unsere Untersuchung zu dem Schusswaffenvorfall geht weiter», teilte Staatsanwalt Gwynn mit. Er habe die Einsetzung einer Special Grand Jury beantragt, um festzustellen, ob zusätzliche Anklagen gegen weitere Personen gerechtfertigt seien. «Die Sicherheit der Schüler von Newport News ist von grösster Bedeutung», schrieb er.

Nach dem Gesetz in Virginia ist es verboten, eine geladene Waffe so aufzubewahren, dass sie für Kinder unter 14 Jahren zugänglich ist. Bei der Mutter des Jungen handelt es sich nach US-Medien um eine 26 Jahre alte Frau. Eine Grand Jury setzt sich aus Geschworenen zusammen, die in einem nicht öffentlichen Verfahren darüber entscheiden, ob die von der Staatsanwaltschaft vorgebrachten Fakten eine Anklage rechtfertigen.

Vorfälle an Schulen mit solch jungen Schützen sind auch in den USA selten. Die Ereignisse in Newport News unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch Waffengewalt an Schulen in den USA. Erst vor zwei Wochen waren bei einem Amoklauf an einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. (SDA)

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