Nach Giftanschlag von Salisbury
London und Moskau nehmen Gespräche wieder auf

Erstmals seit den Verwerfungen wegen des Giftanschlags von Salisbury sind in München Vertreter Russlands und Grossbritanniens wieder zu offiziellen Gesprächen zusammengekommen.
Publiziert: 17.02.2019 um 13:01 Uhr
Sergej Skripal und seine Tochter Julia wurden am 4. März in Salisbury vergiftet.
1/14

Zwischen Russland und Grossbritannien herrschte nach dem Giftanschlag von Salisbury Funkstille. Nun ist diese gebrochen: Wie das britische Aussenministerium am Samstag mitteilte, traf der britische Staatssekretär für Europa Alan Duncan am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz den russischen Vize-Aussenminister Wladimir Titow.

Das Ministerium erklärte, es habe sich um das erste Treffen auf Regierungsebene zwischen Grossbritannien und Russland seit elf Monaten gehandelt. Duncan sagte bei dem Treffen demnach, die Divergenzen zwischen den beiden Ländern blieben «tief». Er rief Russland auf, sich als «verantwortlicher Partner» zu erweisen und «einen anderen Weg einzuschlagen».

Russland bestreitet Verwicklung weiterhin

Der Staatssekretär bekräftigte die «entschlossene Haltung des Vereinigten Königreichs und seiner Verbündeten hinsichtlich des verantwortungslosen Einsatzes von Chemiewaffen in Salisbury». In der südenglischen Stadt waren im März 2018 der frühere russische Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia Opfer eines Angriffs mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok geworden.

London macht den russischen Geheimdienst für den Angriff verantwortlich und fror als Reaktion die Beziehungen zu Moskau ein; 23 russische Diplomaten wurden ausgewiesen. Der Kreml bestreitet eine Verwicklung der russischen Seite. (szm)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?