Nach Germanwings-Katastrophe
Falsche Angehörige erschleicht Gratis-Flug

Um auf Kosten der Fluggesellschaft nach Südfrankreich zu fliegen, soll sich eine Frau als Cousine eines Opfers des Germanwings-Absturzes ausgegeben haben.
Publiziert: 09.04.2015 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:01 Uhr

Am 24. März zerschellte eine Germanwings-Maschine in den südfranzösischen Alpen an einer Felswand, 150 Menschen starben. Alles deutet darauf hin, dass Co-Pilot Andreas Lubitz (†27) den Airbus A320 absichtlich zum Absturz gebracht hat.

An Bord war auch eine 16-köpfige Klasse des Joseph-König-Gymnasium in Haltern (D) mit ihren zwei Lehrerinnen. Eine junge Frau aus Ost-Westfalen hat sich jetzt als Cousine einer dieser Lehrerinnen ausgegeben – um sich Gratis-Flüge zu erschleichen!

Wie die «Halterner Zeitung» schreibt, reiste die Frau in Begleitung von drei Personen zweimal auf Kosten der Lufthansa in die Unglücksregion. Die Beweggründe sind nicht bekannt. Wie der Vater der verstorbenen Lehrerin, ein Polizist, der Zeitung berichtete, besuchte die Frau nicht nur die Absturzstelle sondern auch die Gedenkstätte in Le Vernet. Dort habe sie psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

«Schnelle und unbürokratische Hilfe»

Laut dem Vater habe es keinerlei Verbindung zwischen seiner Tochter und der vermeintlichen Cousine gegeben. Die Betrügerin sei weder eine Angehörige noch eine Freundin oder Bekannte. Die Lufthansa bestätigt den «bedauerlichen Einzelfall» und prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Frau.

Ein Sprecher der Airline erklärt, dass nach dem Drama die Hilfe für die Angehörigen schnell und unbürokratisch erfolgte. Man habe ihnen langwierige Formalitäten ersparen wollen. Für die Flüge in die Unglücksregion seien deshalb nur «gewisse Plausibilitäten» geprüft worden.  (lex/SDA)

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