Nach Minen-Angriff in Mossul
Schweizer Kriegsreporterin (54) tot

Ein Reportage-Einsatz in der irakischen Stadt Mossul hat die schweizerisch-französische Journalistin Véronique Robert das Leben gekostet.
Publiziert: 24.06.2017 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:48 Uhr
Kurz vor ihrem Tod: Dieses Foto zeigt Véronique Robert am 9. Juni in Mossul.
Foto: Facebook/VR
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Bei einem Minenangriff in der umkämpften irakischen Stadt Mossul ist am Montag die Schweizer Journalistin Véronique Robert verletzt worden. Nun ist sie an ihren Verletzungen gestorben. Dies teilte am Samstag France Télévisions mit.

Robert arbeitete an einer Reportage für «Envoyé Spécial» des französischen Senders. Beim Angriff wurden auch der französische TV-Journalist Stephan Villeneuve und der kurdische Reporter Bachtijar Addad getötet. Ein weiterer französischer Journalist wurde verletzt.

Auch er starb beim Angriff: Journalist Stéphan Villeneuve.

Robert wurde in Bagdad operiert und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in ein Spital bei Paris gebracht, wie France Télévision in einer Mitteilung schreibt. Die 54-jährige Robert hatte auch für Paris Match gearbeitet.

Die Reporter begleiteten in Mossul irakische Spezialkräfte, die derzeit versuchen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus Mossul zu vertreiben.

Aussenminister Didier Burkhalter sprach den Familien der getöteten Journalisten sein Beileid aus. Er habe mit Traurigkeit vom Tod Roberts erfahren, wird Burkhalter in einer Mitteilung des Aussendepartements zitiert.

Einsatz für Vergewaltigungsopfer in den Emiraten

2007 erlangte Robert internationale Bekanntheit, als sie sich in Dubai für die Rechte ihres Sohnes Alexandre Robert vor Gericht stark machte. Dieser wurde 15-jährig im Juli 2006 von drei Männern in Dubai vergewaltigt. 

Während des Prozess sorgte Robert durch hartnäckige Recherchen und öffentlichkeitswirksamen Protest dafür, dass in der Verhandlung das Opfer nicht zum Schuldigen gemacht wurde.

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So behauptete ein Arzt, bei der Untersuchung nach dem Missbrauch keine Spuren einer «Zwangspenetration» gefunden zu haben. Ihr Sohn sei stattdessen homosexuell. Das ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) strafbar.

Robert wehrte sich gegen diese Version. Am Ende wurden die drei Vergewaltiger zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. (SDA/fr)

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