Nach 27 Jahren Flucht festgenommen
Brasilien liefert einen der meistgesuchten Mafia-Bosse an Italien aus

Brasilien hat nach Angaben von Interpol und den italienischen Behörden den Mafia-Boss Rocco Morabito an Italien ausgeliefert.
Publiziert: 06.07.2022 um 15:39 Uhr

Morabitos Auslieferung sei eine «starke Botschaft: So mächtig das kriminelle Netzwerk der Mafia auch sein mag, unser weltweites Polizei-Netzwerk ist stärker», erklärte der Leiter der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft von Reggio Calabria, Giovanni Bombardieri, am Mittwoch. Der 56-jährige Chef der kalabrischen 'Ndrangheta war im vergangenen Jahr nach 27 Jahren auf der Flucht festgenommen worden.

Morabito wurde seit 1995 von der italienischen Justiz gesucht. Erstmals war er 2017 in einem Hotel in Uruguays Hauptstadt Montevideo festgenommen worden, nachdem er 13 Jahre lang unter falscher Identität in dem südamerikanischen Land gelebt hatte. 2019 entkam der «Kokain-König» über das Dach seiner Haftanstalt und wurde im Mai 2021 in João Pessoa im Nordosten Brasiliens erneut festgenommen.

Zu 30 Jahren Haft verurteilt

Uruguay verzichtete auf einen Auslieferungsantrag, um eine direkte Überstellung Morabitos in sein Heimatland zu ermöglichen, wo er in Abwesenheit zu 30 Jahren Haft verurteilt worden war. Laut Interpol gehörte er zu den «meistgesuchten Flüchtigen weltweit». Am Mittwochmorgen traf der 56-Jährige in Begleitung mehrerer Carabinieri am Flughafen von Rom ein.

Rocco Morabito wurde im Mai 2021 festgenommen.
Foto: HANDOUT

(AFP)

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